Zwei russische Trolle legten mehrfach schon Prominente mit inszenierten Telefonaten herein. Jetzt wurde wohl auch Ex-Kanzlerin Merkel Opfer davon.
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel fiel auf ein inszeniertes Telefonat russischer Trolle herein.
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel fiel auf ein inszeniertes Telefonat russischer Trolle herein. - Fabian Sommer/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Trolle haben Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel angerufen.
  • Sie gaben sich als Ex-Ukraine-Präsident Petro Poroschenko aus.
  • Angela Merkel fiel wohl auf den Fake-Anruf ein, sie selbst bestätigt nur den Anruf selbst.

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach Angaben der auf Desinformation spezialisierten russischen Trolle Wowan und Lexus auf ein inszeniertes Telefonat zum Ukraine-Konflikt reingefallen. Die kremlnahen Interviewer veröffentlichten am Montag Auszüge daraus. Merkels Büro in Berlin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es ein Telefongespräch gab.

«Ich kann ein Telefonat mit einem Anrufer bestätigen, der sich als der frühere (ukrainische) Präsident Petro Poroschenko ausgegeben hatte», teilte eine Sprecherin Merkels auf Anfrage der dpa mit.

Die Russen mit den Künstlernamen Wowan und Lexus legten mehrfach schon Prominente herein, indem sie sich mit falschem Namen ausgaben. «Das Telefonat fand am 12. Januar 2023 statt, unterstützt mit deutsch-ukrainischer Übersetzung des Sprachendienstes des Auswärtigen Amtes», heisst es in einer Stellungnahme von Merkels Büro.

«Die Bundeskanzlerin a. D. informierte das Auswärtige Amt anschliessend über den Eindruck, den sie von dem Anrufer während des Telefonats gewonnen hatte.»

Merkel hatte in ihrer Amtszeit häufig mit Poroschenko zu tun. Der heute 57-Jährige war als Vorgänger des heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj von 2014 bis 2019 im Amt.

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