Mehr als 22'000 Menschen haben sich bei der europäischen Raumfahrtagentur Esa als Astronaut beworben. Das Interesse ist im Vergleich zu 2008 gestiegen.
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Der Esa-Astronaut Luca Parmitano ist an der Internationalen Raumstation angebunden, während er während eines Weltraumspaziergangs, der 6 Stunden und 16 Minuten dauerte, thermische Reparaturen am Alpha Magnetic Spectrometer, einem Detektor für dunkle Materie und Antimaterie, abschliesst. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Knapp 22'600 Menschen haben sich bei der Esa als Astronaut beworben.
  • Das sind deutlich mehr als bei der letzten Bewerbungsrunde im Jahr 2008.
  • Die neue Crew der europäischen Raumfahrtagentur soll Ende 2022 feststehen.

Völlig schwerelos einmal die Erde von oben sehen. Für Zehntausende Menschen in Europa wäre das ein Traum. Die Raumfahrtagentur Esa kann sich vor Bewerbungen kaum retten.

Fast 22'600 Menschen wollen Astronautin oder Astronaut bei der europäischen Raumfahrtagentur Esa werden. Darunter sind 3700 Anwärter aus Deutschland.

Astronaut ist «ein Traumjob»

Insgesamt gebe es wesentlich mehr Interesse als bei der vorherigen Bewerbungsrunde im Jahr 2008. Damals wollten rund 8400 Menschen ins All fliegen. Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher sprach am Mittwoch in Paris von einem harten Wettbewerb. «Es ist ein Traumjob, Astronaut zu sein.»

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Ein Abzeichen der Esa. - dpa

Die verlängerte Bewerbungsfrist war am Freitag ausgelaufen. Das Auswahlverfahren hat sechs Stufen – erst Ende kommenden Jahres soll die neue Raumfahrt-Crew feststehen. Gesucht werden vier bis sechs Raumfahrer in Festanstellung sowie eine «Reserve» von bis zu 20 Menschen.

Der Anteil der Bewerberinnen stieg auf rund 24 Prozent, vor gut einem Jahrzehnt waren es nur gut 15 Prozent gewesen. Über 7100 Bewerbungen kamen aus Frankreich – das Land liegt damit an der Spitze. In Österreich wollen gut 460 Menschen die Erde einmal aus dem All sehen, in der Schweiz sind es 670.

Hohe Anforderungen an Bewerber

Bewerberinnen und Bewerber müssen mindestens einen Masterabschluss in Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Mathematik oder Informatik haben. Es gibt Vorgaben bei der Körpergrösse, die Altersgrenze liegt bei 50 Jahren. Über 200 Menschen bewarben sich auf die neue Stelle für eine Astronautin oder einen Astronaut mit einer körperlichen Behinderung.

Alexander Gerst
Alexander Gerst vor dem Abflug zur Raumstation ISS. - dpa

Deutschlands bekannteste Astronauten sind derzeit Alexander Gerst, auch «Astro-Alex» genannt, und Matthias Maurer. Gerst ist seit seiner Rückkehr von der Internationalen Raumstation im Dezember 2018 der Deutsche, der am längsten im Weltraum war. Der Saarländer Maurer soll Ende 2021 zur ISS fliegen. Die beiden gehören auch zur Astronauten-Crew der Esa.

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