Bei einer Militärzeremonie an der ukrainischen Front sind bei einem russischen Angriff mehr als 20 ukrainische Soldaten getötet worden.
Tag der Artillerie
Bei einer Zeremonie zum Tag der Artillerie im Frontgebiet kamen etliche ukrainische Soldaten ums Leben. - keystone

In der Ukraine sind bei einer umstrittenen Zeremonie im Frontgebiet nach offiziellen Angaben zahlreiche Soldaten durch einen russischen Angriff getötet worden. Die Soldaten nahmen demnach im Gebiet Saporischschja an einer Ehrung zum Tag der Artillerie teil, als dort russische Geschosse einschlugen. Das Internetportal «Ukrainska Prawda» berichtete von mehr als 20 Toten. Verteidigungsminister Rustem Umjerow bestätigte die «Tragödie», nannte aber keine Zahlen. Die Behörden in der Heimatregion der Soldaten im Gebiet Transkarpatien setzten am Sonntag eine dreitägige Trauer an.

Minister Umjerow sprach den Angehörigen der «gefallenen Soldaten der 128. Gebirgsjägerbrigade Transkarpatien» bei Facebook sein Beileid aus. Er nannte keine Details – auch nicht den Tag. Der Vorfall soll sich bereits am Freitag ereignet haben. «Alle Umstände dessen, was passiert ist, werden aufgeklärt», teilte er mit. «Unser Feind ist ein heimtückischer Terrorist.» Verwandte und Freude sollten ehrliche Antworten erhalten.

Staatsflaggen auf halbmast und Schweigeminuten gefordert

Der Chef der Militärverwaltung von Transkarpatien, Viktor Mykyta, teilte am Sonntag mit, die «Brüder» seien auf tragische Weise getötet worden. In den kommenden Tagen sollten Staatsflaggen auf halbmast gesenkt und morgens Schweigeminuten gehalten werden.

In sozialen Netzwerken gab es scharfe Kritik an der Militärführung, dass eine solche Zeremonie im Frontgebiet überhaupt zugelassen wurde. Die Verantwortlichen müssten bestraft werden, forderten Ukrainerinnen und Ukrainer in Kommentarspalten. Berichten zufolge hatten die Behörden und der Minister den Vorfall zudem erst bestätigt, nachdem die Informationen lange in sozialen Netzwerken und schliesslich auch in den Medien kursierten.

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