Tod von Sqeezer Sänger in Berliner Hostel fordert lange Haftstrafen
Zwei polnische Bauarbeiter haben sich unter anderem des Totschlags in einem besonders schweren Fall schuldig gemacht, lässt ein Berliner Gericht verlauten.
Das Wichtigste in Kürze
- Musiker Jim Reeves wurde 2016 in einem Hostel in Berlin misshandelt und getötet.
- Die beiden Männer müssen für 13 respektive 14 Jahre in Haft.
Für den tödlichen Angriff auf den Musiker Jim Reeves in einem Hostel in Berlin-Charlottenburg sind zwei Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. 14 Jahre Gefängnis ergingen gegen einen 31-Jährigen. Für 13 Jahre soll ein 24-Jähriger ins Gefängnis. Die aus Polen stammenden Bauarbeiter haben sich des Totschlags in einem besonders schweren Fall sowie des besonders schweren Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Person schuldig gemacht, wie das Landgericht heute Dienstag begründete. Die Angeklagten seien bei der fürchterlichen Tat erheblich alkoholisiert gewesen.
Der 47 Jahre alte Sänger, der in den 90er Jahren mit der Eurodance- und Pop-Formation Sqeezer erfolgreich war, wurde im Februar 2016 in einem Sechs-Bett-Zimmer brutal geschlagen. Reeves habe den Angeklagten, die ein Zimmer mit ihm teilten, zuvor ein sexuelles Kontaktangebot gemacht, hiess es im Urteil. Als der Musiker bereits bewusstlos war, hätten sie ihn «in einer degradierenden, homophobe Gefühle ausdrückenden Art mehrfach mit einem Stuhlbein gepfählt».
Die Staatsanwaltschaft hatte auf jeweils 14 Jahre und sechs Monate Haft unter anderem wegen Mordes plädiert. Der 24-Jährige hatte den tödlichen Angriff gestanden. Der 31-Jährige hatte sich für unschuldig erklärt. Gegen ihn verhängte das Gericht auch eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
