Europa exportiert am meisten Elfenbein. Nun hat die Forderung seitens Afrika auf ein Verbot des Handels Wirkung gezeigt: Grossbritannien verschärft als erster EU-Staat sein Handelsverbot für Elfenbein.

In Umfragen hatte sich zuvor eine grosse Mehrheit der Briten für ein solches Verbot ausgesprochen. Die Europäische Union ist der grösste Exporteur legalen Elfenbeins – als legal gilt es dann, wenn es vor 1989 erworben wurde oder von natürlich verstorbenen Elefanten stammt.

Vom Zoll beschlagnahmtes Elfenbein. (Symbolbild)
Vom Zoll beschlagnahmtes Elfenbein. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien verkündet das strengste Verbot für Elfenbein-Handel in Europa.
  • In der EU sind die Gesetze dagegen noch etwas lockerer.
  • Tierschützer pochen darauf, dass andere EU-Staaten bald nachziehen.

Die britische Regierung hat das strengste Handelsverbot für Elfenbein in Europa angekündigt. Es sei eines der Striktesten weltweit zum Schutz von Elefanten, sagte der britische Umweltminister Michael Gove der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Das Verbot wird demnach anders als bisher auch für Elfenbein aus Altbeständen gelten, wenige Sonderfälle wie mehr als 100 Jahre alte Raritäten ausgenommen.

Jeder Handel eröffnet Schlupflöcher

Dagegen argumentieren Artenschützer, dass jeder legale Handel Schlupflöcher eröffne, über die Wilderer Elfenbein verkaufen können. «Es ist nun wichtig, dass die Bundesregierung und die EU dem britischen Beispiel folgen und ebenfalls die Märkte für Elfenbein konsequent schliessen», sagte Robert Kless, Leiter der Tierschutzorganisation IFAW in Deutschland.

Die Organisation hat in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzvereinen über 1,2 Millionen Unterschriften für ein EU-weites Verbot gegen Elfenbeinhandel gesammelt.

Erst Mitte März hatten die Präsidenten von mehr als 30 afrikanischen Ländern von der EU ein Verbot allen Handels mit Elfenbein gefordert.

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