In Nordfrankreich haben sich mehrere Menschen an einem Verwandten eines der beiden mutmasslichen Täter im Fall «Philippe» gerächt.
Geflüchtete in einem provisorischen Migrantenlager in Grande-Synthe in der Nähe von Dunkerque, 2020. (Archivbild) - keystone

Nachdem ein tödlicher Angriff auf einen 22-Jährigen Frankreich erschüttert hat, ist nun der Cousin eines Tatverdächtigen attackiert worden. Der 15-Jährige sei in der Nacht zum Samstag im nordfranzösischen Ort Grande-Synthe von mehreren Menschen verprügelt und bestohlen worden und dann nackt zurückgelassen worden, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft verschiedenen Medienberichten zufolge mit. Das Opfer sei der Cousin eines mutmasslichen Täters im Fall «Philippe».

Darin ermitteln die Behörden wegen Mordes: Zwei 14- und 15-Jährigen wird vorgeworfen, einen 22 Jahre alten Mann in der Nacht zum Dienstag in einen Hinterhalt gelockt und erschlagen zu haben. Auf einer Datingplattform hätten die Jugendlichen sich als ein minderjähriges Mädchen ausgegeben und ein Treffen mit dem späteren Opfer vereinbart.

Ermittlungen in ähnlichen Fällen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch in Fällen, in denen es nach dem gleichen Muster zu Gewalttaten nach fingierten Verabredungen auf einer Datingseite kam. Ob die nun erfolgte Gewalt gegen den Cousin mit dem Angriff in der vergangenen Woche im Zusammenhang steht, blieb zunächst unklar.

Der Gewalttat in der Stadt Grande-Synthe, die an Dunkerque grenzt, ging in Frankreich eine Serie teils tödlicher Angriffe voraus, bei denen Täter und Opfer noch recht jung waren.

Erst am Donnerstag hatte Frankreichs Premierminister Gabriel Attal deshalb angekündigt, auf die ausufernde Jugendgewalt in Frankreich mit mehr Strenge und schnelleren Strafen, aber auch mit Prävention und Erziehungshilfen reagieren zu wollen.

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