Krebserregendes Babypuder? Milliardenklage gegen Johnson & Johnson
Johnson & Johnson soll über Jahrzehnte Babypuder im Wissen um krebserregende Inhaltsstoffe vertrieben haben. Nun wurde eine Milliardenklage eingereicht.

Tausende Briten haben gegen Johnson & Johnson eine Sammelklage wegen möglicherweise krebserregenden Babypuders eingereicht. Etwa 3000 Kläger fordern Entschädigungen über mehr als eine Milliarde Pfund, erklärte die Kanzlei KP Law, wie «n-tv» berichtet.
Der Vorwurf lautet, dass Babypuder des US-Konzerns krebserregenden Asbest enthalten habe. Die Kläger machen das Produkt für Eierstockkrebs verantwortlich, der bei ihnen oder Angehörigen auftrat.
Johnson & Johnson bestreitet diese Vorwürfe. Ein Sprecher erklärte, der Talkum des Produkts erfülle alle Vorschriften, enthalte kein Asbest und verursache keinen Krebs, so der «Spiegel».
Nicht der erste Skandal um Johnson & Johnson
Die Klageschrift legt nahe, dass der Konzern seit über 50 Jahren von asbesthaltigem Talkum wusste. Trotz dieser Kenntnis habe Johnson & Johnson das Produkt weiterhin verkauft, so KP Law, wie der «Spiegel» berichtet.

In den USA wurde das Puder 2020 vom Markt genommen, nachdem zahlreiche Studien und Klagen auf krebserregende Inhaltsstoffe hingewiesen hatten. Im Vereinigten Königreich erfolgte das Verbot im Jahr 2023.
In früheren Verfahren war es nach juristischen Vergleichen mit dem Konzern zu Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe gekommen. Zudem hatte Johnson & Johnson die Bildung von Zusammenhängen des Babypuders mit Krebserkrankungen hinnehmen müssen.