An der Stätte des von NS-Tätern im Zweiten Weltkrieg verübten Massakers von Babi Jar in der Ukraine ist eine Synagoge eingeweiht worden.
Die Synagoge am Ort des Massakers von Babi Jar
Die Synagoge am Ort des Massakers von Babi Jar - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • NS-Täter ermordeten in der ukrainischen Schlucht mehr als 33.000 Menschen.

Das am Freitag eröffnete Gotteshaus aus Holz hat die Form eines Buches. Das Innere ist mit Gebetstexten dekoriert. «Die symbolische Synagoge ist ein grosser Schritt hin zum Gedenken an all jene, die an diesem Ort gestorben sind», sagte Ministerpräsident Denis Schmigal während der Einweihungszeremonie.

Das Massaker in der Schlucht von Babi Jar gehört zu den schlimmsten Einzelverbrechen, die NS-Täter während des Zweiten Weltkriegs verübten. Am 29. und 30. September 1941 ermordeten SS-Kommandos zusammen mit ukrainischen Kollaborateuren in der Schlucht bei Kiew mehr als 33.000 jüdische Kinder, Frauen und Männer. Wenige Wochen zuvor hatte Hitler-Deutschland die Sowjetunion angegriffen.

Die jetzt eröffnete Synagoge wurde vom Babyn-Yar-Erinnerungszentrum errichtet. Babyn Yar wird die Schlucht ebenfalls genannt. Die Gestaltung des Gotteshauses sei an die traditionellen Innenräume alter Synagogen in der westlichen Ukraine angelehnt, die während des Holocausts und Weltkriegs zerstört worden seien, erklärte das Zentrum. Es will zu einem späteren Zeitpunkt eine grössere Erinnerungsstätte in Babi Jar errichten.

Bislang gab es dort nur ein von der Sowjetunion 1976 errichtetes Monument. Es ist «sowjetischen Bürgern und Kriegsgefangenen» gewidmet und erwähnt die jüdischen Opfer nicht.

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