Spielzeug in Deutschland rund 25 Prozent billiger

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Zürich,

Die Weihnachtseinkäufe von Herrn und Frau Schweizer stehen kurz bevor. Wer Spielzeuge für seine Kinder kaufen will, erhält diese hinter der Grenze billiger.

Spielzeugartikel kosten in Deutschland rund 25 Prozent weniger. (Archiv)
Spielzeugartikel kosten in Deutschland rund 25 Prozent weniger. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Spielzeugartikel kosten in der Schweiz rund 25 Prozent mehr als in Deutschland.
  • Wird die Mehrwertsteuer berechnet, ist die Preisdifferenz noch grösser.
  • Im Vergleich ist der Unterschied zu Frankreich und Italien geringer.

Spielwaren sind hierzulande rund 25 Prozent teurer als im nördlichen Nachbarland. Dies geht aus einer am Mittwoch publizierten Studie der Allianz der Schweizer Konsumentenschutz-Organisationen hervor. Verglichen wurden Schweizer Händler wie Galaxus und Microspot mit Amazon Deutschland oder beispielsweise myToys.de.

Differenz ohne Mehrwertsteuer noch grösser

Hinzu kommt: Eine Berechnung ohne die Mehrwertsteuer ergibt eine noch grössere Preisdifferenz von insgesamt 38,8 Prozent, wie es weiter heisst. Die Mehrwertsteuer beträgt in Deutschland 19 Prozent und in der Schweiz nur 7,7 Prozent.

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Die Preisdifferenz für Spielzeug aus Frankreich und Italien ist nicht ganz so gross. - pixabay

Die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und Frankreich bzw. Italien fallen hingegen deutlich geringer aus. Insgesamt seien die Spielzeuge in der Schweiz durchschnittlich nur 1,1 Prozent teurer als in Frankreich, heisst es in der Studie. Ohne Mehrwertsteuer würden Spielzeuge in der Schweiz allerdings 12,6 Prozent mehr kosten als in Frankreich.

Italien sogar teurer

Im Vergleich zu Italien habe der Warenkorb aus identischen Spielsachen bei Schweizer Händlern durchschnittlich gar 6,6 Prozent weniger gekostet. Erst eine Berechnung ohne die Mehrwertsteuer kehrt dies wieder um. Dann kosten die Spielzeuge in der Schweiz 6,3 Prozent mehr als im südlichen Nachbarland.

Die Thematik des Einkaufstourismus beschäftigt die Schweizer Politik seit Jahren. Erst diesen Herbst wurde im Nationalrat erneut ein Vorstoss dagegen lanciert. Die Finanzkommission des Nationalrats verlangte, den Mindestbetrag herabzusetzen, bis zu welchem für Einkäufe im Ausland keine Mehrwertsteuer bezahlt werden muss. Details wie etwa die Höhe dieser Senkung soll der Bundesrat nun in einer Gesetzesvorlage ausarbeiten.

Bagatellgrenze für Einkaufstouristen

Diese Wertfreigrenze liegt derzeit bei 300 Franken pro Person und Tag. Erst wenn der Wert des im Ausland eingekauften diesen Betrag übersteigt, muss für den gesamten Warenwert die Mehrwertsteuer bezahlt werden.

einkaufstourismus
Deutschland will mit einer Bagatellgrenze die Zollbeamten am Grenzübergang entlasten. - keystone

Auch die deutsche Politik wurde vor kurzem aktiv. Die Regierung in Berlin beschloss im Juli dieses Jahres die Einführung einer sogenannten Bagatellgrenze für Einkaufstouristen. Schweizer sollen schon bald bei Einkäufen die Mehrwertsteuer erst ab Ausgaben über 50 Euro zurückerhalten.

Entlastung des Grenzpersonals

Mit der Massnahme soll primär das Personal am deutschen Zoll entlastet werden. Die deutschen Zöllner müssen nämlich sämtliche Ausfuhrscheine abstempeln. Teilweise bilden sich an den Grenzübergängen in Konstanz, Lörrach oder Waldshut deshalb lange Schlangen.

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