SPD-Widerstand gegen vorzeitigen Stabwechsel an Andrea Nahles

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DPA, Daniel Mueller

Deutschland,

Mit Andrea Nahles könnte erstmals eine Frau den Vorsitz der deutschen Sozialdemokraten übernehmen - zunächst zumindest kommissarisch. Doch gegen ein solches Verfahren gibt es massive Bedenken. Und plötzlich auch eine Gegenkandidatin.

Unter den deutschen Sozialdemokraten formiert sich Widerstand gegen eine vorzeitige Übergabe des Parteivorsitzes an Andrea Nahles. Präsidium und Vorstand der SPD wollten im Laufe des Dienstags über das weitere Vorgehen beraten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Andrea Nahles könnte erste weibliche Parteivorsitzende der deutschen Sozialdemokraten werden.
  • Die unmittelbare Stabwechsel von Schulz zu Nahles spaltet jedoch die SPD.

Gespaltene SPD

Erwartet wurde bisher, dass der nach seinem Schlingerkurs um eine grosse Koalition mit der CDU und der CSU unter Druck geratene Martin Schulz seinen sofortigen Rückzug vom Parteivorsitz verkünden wird. Führende SPD-Politiker hatten sich dafür ausgesprochen, Nahles rasch zur kommissarischen Parteichefin zu ernennen. Sie müsste dann binnen drei Monaten formal bei einem Parteitag gewählt werden.

Könnte die Zukunft an der Spitze der SPD sein: Andrea Nahles neben Olaf Scholz.
Könnte die Zukunft an der Spitze der SPD sein: Andrea Nahles neben Olaf Scholz. - dpa

Die sofortige Stabübergabe des Parteivorsitzes ruft in der SPD indes unterschiedliche Reaktionen hervor. Insbesondere die Landesvorstände von Schleswig-Holstein und Berlin sprechen sich für ein ordentliches Auswahlverfahren aus, das nicht den Eindruck interner Absprachen erweckt. Derweil kündigte die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange gar ihre Kandidatur für den Parteivorsitz an.

Nahles unmittelbare Ernennung findet parteintern aber auch Zuspruch. So unterstützt die stellvertrende Vorsitzende der SPD, Malu Dreyer, gemäss der DPA den Stabwechsel zu Nahles: «Die SPD kann nicht führungslos bleiben. Es war deshalb richtig, dass Martin Schulz den Vorschlag gemacht hat, dass Andrea Nahles kommissarisch die Parteiführung übernimmt.»

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