Ein spanischer Archäologe wurde wegen Fälschung verurteilt. Er manipulierte Lehmstücke, die angeblich Zeichen der baskischen Sprache enthielten.
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Archäologische Ausgrabungsstätte in Giswil OW. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein spanischer Archäologe wurde wegen Fälschung zu rund zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
  • Der Grund sind manipulierte Schriften, die angeblich die baskische Sprache imitierten.
  • Die Entdeckung galt damals als revolutionär.

Der spanische Archäologe und ehemalige Ausgrabungsdirektor bei der römischen archäologischen Stätte Iruña-Veleia Eliseo Gil wurde inhaftiert. Der Grund sind «manipulierte» Schriften, die von ihm selbst oder Dritten als historisch angesehen wurden. Dies berichtet die spanische Zeitung «El Pais».

2005 und 2006 verkündete Gil, dass sein Team in der Nähe von Vitoria-Gasteiz Lehmstücke fanden. Die Artefakte stammten angeblich aus dem 3. Jahrhundert und enthielten ägyptische Hieroglyphen. Auch stellten sie die Kreuzigung und Zeichen der baskischen Sprache dar.

Zu ihrer Zeit galt die Entdeckung als Revolution. Andere Beispiele der baskischen Sprache datierten erst 800 Jahre später als der damals neue Fund.

Komitte deklariert Funde als Fälschung

Zwei Jahre später sieht ein Komitee für Linguistik, alte Geschichte und Archäologie die Funde jedoch als Fälschung an. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die Experten stellten Unregelmässigkeiten fest, so das Fehlen von Syntax. Auch widersprachen moderne Schreibweise von Wörtern der vermeintlichen Zeit.

Gil und sein Team verteidigten ihre Entdeckung zunächst. Am Mittwoch verurteilte ein Gericht von Vitoria-Gasteiz ihn jedoch wegen Fälschung und Betrug. Das Urteil lautet zwei Jahre, drei Monate und 23 Tage Gefängnis.

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