Spanien hofft auf halb so viele Auslandstouristen wie vor der Krise
Spanien setzt auf eine rasche Rückkehr ausländischer Touristen, um der krisengebeutelten Wirtschaft auf die Beine zu helfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Rasch sollen die Touristen nach Spanien zurückkehren, um die Wirtschaft zu entlasten.
- Das Ziel ist es, die Hälfte aller Touristen aus dem Jahr 2019 ins Land zu locken.
- Spanien pocht derweil auf die Einführung internationaler Impfzertifikate.
Spanien setzt auf eine rasche Rückkehr ausländischer Touristen, um der krisengebeutelten Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Allerdings stellt sich die Regierung auf ein hartes Stück Arbeit ein.
Tourismusministerin Reyes Maroto bezeichnete es am Montag als «Idealziel», dieses Jahr die Hälfte der Besucher von 2019 ins Land zu locken. «Das wäre für die Branche ein Erfolg», sagte sie auf einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Europa Press.
80 Millionen Touristen im Jahr 2019
Spanien pocht wie andere Länder auf die Einführung von internationalen Impfzertifikaten, um für die Sommer-Reisesaison gerüstet zu sein. Am Wochenende landeten Zehntausende von deutschen Besuchern auf den Balearen. Der örtliche Tourismus erhofft sich dadurch neuen Schwung. Aber im Land gibt es Kontroversen, weil Corona-Beschränkungen die Spanier an solchen Reisen hindern.
Die Pandemiekrise hat den spanischen Tourismus hart getroffen. 2019 empfing das Land noch mehr als 80 Millionen ausländische Besucher, das war das zweithöchste Niveau weltweit. 2020 brach die Zahl auf 19 Millionen ein und lag damit so niedrig wie seit 1969 nicht mehr.

Der Anteil der Branche an der gesamten Wirtschaftsleistung sank nach Expertenschätzung auf vier bis fünf Prozent, nachdem es 2019 noch etwa zwölf Prozent waren. Die anhaltenden Beschränkungen lasten auf der Konjunktur. Wirtschaftsministerin Nadia Calvino sprach auf einer Konferenz in Bilbao von klaren Anzeichen eines Abschwungs im Januar und Februar.
Im März gebe es aber auch wieder einige positive Signale. Die Regierung in Madrid geht für dieses Jahr von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 7,2 Prozent aus nach einem Rekordminus von elf Prozent 2020.