Die Bundesregierung will ein Verbot umstrittener Therapien zur angeblichen «Heilung» von Homosexualität angehen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: «Ich halte nichts von diesen Therapien, schon wegen meines eigenen Schwulseins.» Foto: Bernd von Jutrczenka
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: «Ich halte nichts von diesen Therapien, schon wegen meines eigenen Schwulseins.» Foto: Bernd von Jutrczenka - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Justizministerin Katarina Barley (SPD) sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur, Homosexualität sei genauso normal wie Heterosexualität.

«Homosexualität ist keine Krankheit, und deswegen ist sie auch nicht therapiebedürftig», sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der «tageszeitung».

Justizministerin Katarina Barley (SPD) sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur, Homosexualität sei genauso normal wie Heterosexualität. «"Therapien" dagegen verstossen gegen die Menschenwürde.» Sie sei mit Spahn im Kontakt, um zu prüfen, wie eine Regelung zu solchen «Konversionstherapien» aussehen könne.

Spahn sagte, das Gesetz solle «klar genug» sein, damit es Wirkung entfalte. Gut wäre eine Einigung auf einen Vorschlag bis zum Sommer. Konkret solle das ärztliche Berufsrecht Konsequenzen vorsehen, wenn jemand diese Therapien anbiete. Im Sozialrecht sollte festgelegt werden, dass es keine Vergütung dafür geben darf. Noch fraglich sei ein angemessenes Strafmass. Eine einmal schon von den Grünen ins Gespräch gebrachte Geldbusse von 500 Euro finde er «nicht übermässig abschreckend», sagte Spahn.

Um die rechtliche Umsetzung zu klären, solle die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mit einer Studie beauftragt werden. Das Gesetz solle dann möglichst weit gefasst werden und in jedem Fall für Minderjährige gelten. Spahn sagte: «Ich halte nichts von diesen Therapien, schon wegen meines eigenen Schwulseins. Ich sage immer, der liebe Gott wird sich was dabei gedacht haben.»

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