Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für zügige Vereinbarungen zum möglichen Erwerb des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen - notfalls auch im nationalen Alleingang ohne europäische Partner.
Sputnik-Impfung in Wladiwostok
Sputnik-Impfung in Wladiwostok - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gespräche über Sputnik-V-Verträge laufen bereits.

Er könne sich «vorstellen, dass wir Verträge zügig abschliessen», sagte Spahn am Freitag in Berlin. Sein Ministerium sei «in engem Austausch» mit den russischen Stellen, dabei gehe es auch um ein so genanntes Memorandum of Understanding, also eine vorvertragliche Absichtserklärung.

Bei dem möglichen Erwerb von Sputnik V wolle Deutschland nicht unbedingt auf eine Entscheidung auf EU-Ebene warten, sagte Spahn. «Ich bin tatsächlich sehr dafür, dass wenn die Europäische Union dann nichts macht, wir das auch national machen.»

Voraussetzung sei, dass das russische Präparat in der EU zur Verimpfung zugelassen werde. Dazu müsse die russische Seite noch Daten liefern: «Sobald ausreichend Datenpakete da sind, ist eine ordentliche Zulassung schnell möglich», sagte Spahn.

Mit der russischen Seite werde derzeit unter anderem über mögliche Liefermengen verhandelt, sagte Spahn. Deutschland unterstütze Russland dabei, für die Produktion des Impfstoffs Kooperationspartner in Deutschland und Europa zu finden.

In den vergangenen Tagen hatten sich mehrere Ministerpräsidenten für die Verwendung von Sputnik V ausgesprochen und gefordert, bereits vor der Zulassung über Lieferungen zu verhandeln. Das Präparat aus Russland soll dabei helfen, die Impfstoffknappheit in Deutschland zu lindern.

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