Sozialdemokraten gewinnen Parlamentswahl in Nordmazedonien knapp
Die pro-europäischen Sozialdemokraten (SDSM) haben am Mittwoch bei der Parlamentswahl in Nordmazedonien einen knappen Wahlsieg errungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die pro-europäischen Sozialdemokraten haben die Parlamentswahl in Nordmazedonien gewonnen.
- Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen stehen 36,1 Prozent der Wähler hinter ihnen.
- Die SDSM kommt auf 46 der 120 Sitze im neuen Parlament.
Die pro-europäischen Sozialdemokraten (SDSM) haben am Mittwoch bei der Parlamentswahl in Nordmazedonien einen knappen Wahlsieg errungen.
Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen stehen 36,1 Prozent der Wähler hinter ihnen. Auf die Nationalisten (VMRO-DPMNE) von Hristijan Mickoski entfielen nach diesen Angaben 34,9 Prozent der Stimmen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur MIA würde die SDSM auf 46 der 120 Sitze im neuen Parlament kommen. Die grösste Albaner-Partei DUI kam auf 11,3 Prozent der Stimmen und 15 Sitze. Mit diesem Ergebnis könnte Zaev wieder eine Koalition mit der DUI bilden. Die ethnischen Albaner stellen etwa 25 Prozent der Bevölkerung.
Ziel war eine Mehrheit zu finden
VMRO-Führer Mickoski meldete am Donnerstag seinerseits den Anspruch auf die Regierungsbildung an. Seine Partei werde versuchen, mit der DUI und anderen kleinen Parteien eine Mehrheit zu finden. Der SDSM warf Mickoski Wahlbetrug und Stimmenkauf vor. Beweise dafür legte er keine vor.
Allerdings war am Wahlabend die Webseite der Wahlkommission zusammengebrochen. Nach Angaben des Kommissionspräsidenten Oliver Derkovski war das Portal gehackt worden. Die Auszählung sei dadurch aber nicht beeinträchtigt worden. Mickoski zog dies in Zweifel.
Jahrzehntelanger Namensstreit mit Griechenland beigelegt
Die Bürger Nordmazedoniens hatten am Mittwoch im Schatten der Corona-Pandemie ein neues Parlament gewählt. Wahlberechtigt waren rund 1,8 Millionen Menschen. Es war die erste Parlamentswahl, seitdem das Balkanland im Februar 2019 seinen Namen in Nordmazedonien geändert hat.
Mit dem Schritt wurde der jahrzehntelange Namensstreit mit dem EU-Nachbarn Griechenland beigelegt. Das Land hat eine Provinz im Norden, die gleichfalls Mazedonien heisst. Athen hatte bis dahin die Bemühungen Skopjes um Aufnahme in EU und Nato blockiert.
Die Sozialdemokraten stehen für eine klar pro-europäische und pro-westliche Orientierung des Landes. Sie führten Nordmazedonien erfolgreich in die Nato. Die Aufnahme in das Bündnis erfolgte im März dieses Jahres. Die Nationalisten hatten das Abkommen mit Griechenland zur Beilegung des Namensstreits erbittert bekämpft.