Sergej Sobjanin von der Partei Geeintes Russland führt bei den Wahlen in Moskau klar. Der Kreml zieht bereits ein positives Fazit.
Sergej Sobjanin
Der Oberbürgermeister der Stadt Moskau, Sergej Sobjanin. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland finden am Sonntag Regionalwahlen statt.
  • Sergej Sobjanin führt in Moskau mit über zwei Millionen Stimmen deutlich.
  • Ex-Präsident Medwedew spricht noch am Wahltag von einem «würdigen Resultat».
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Amtsinhaber Sergej Sobjanin führt offiziellen Angaben zufolge bei der Wahl zum Moskauer Bürgermeister deutlich. Sobjanin habe bei der Online-Abstimmung mehr als zwei Millionen Stimmen erhalten, teilte Artjom Kostyrko, ein ranghoher Beamter der Moskauer Stadtverwaltung, russischen Agenturen zufolge am Sonntag mit.

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Zweiter bei der elektronischen Stimmabgabe wurde demnach der Enkel des Kommunistenführer Andrej Sjuganow, Leonid Sjuganow, mit etwas mehr als 200'000 Stimmen.

Sobjanin ruft zu Einheit auf

Die Wahl zum Moskauer Bürgermeister war eine der Gouverneurswahlen, die der Kreml mitten im Krieg als Stimmungstest vor der Präsidentenwahl im kommenden Jahr abhalten liess.

Insgesamt waren in der russischen Hauptstadt etwas mehr als sieben Millionen Menschen wahlberechtigt. Sie konnten sowohl online als auch mit Wahlzetteln abstimmen.

Wladimir Putin Ukraine Krieg
Wladimir Putin im Mai 2023. - keystone

Sobjanin selbst dankte den Moskauern für die seinen Angaben nach rege Beteiligung. «Es ist die grösste Aktivität seit einigen Wahlen», sagte der seit 2010 regierende Bürgermeister. Daneben bedankte er sich bei seinem Wahlstab.

Ohne den Krieg direkt zu nennen, sprach er davon, dass Moskau wie das ganze Land mit grossen Herausforderungen und Prüfungen zu kämpfen habe. Er rief dazu auf, Einheit zu demonstrieren.

Partei-Chef Medwedew ist zufrieden

Der Chef der Kremlpartei Geeintes Russland, Dmitri Medwedew, hat das Ergebnis seiner Partei bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Russland als positiv eingestuft.

«Schon jetzt lässt sich sagen, dass Geeintes Russland würdig aufgetreten ist», sagte der Ex-Präsident, der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats immer noch Einfluss in der russischen Politik besitzt, am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Es sei gelungen, fast alle Positionen zu halten. Nun gehe es darum, die Wahlversprechen auch einzuhalten.

Dmitri Medwedew
Dmitri Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands. - Yekaterina Shtukina/Pool Sputnik Government/AP/dpa

Gesondert ging Medwedew auf die Scheinwahlen in den vier von Russland besetzten ukrainischen Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja ein. Dort hätten die Menschen mit ihrer Wahl Zivilcourage bewiesen, behauptete er.

Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge war die Wahlbeteiligung in den Regionen überdurchschnittlich hoch. Geeintes Russland liegt der vorläufigen Stimmauszählung nach weit vorn. Unabhängige Wahlbeobachter waren in den Regionen nicht vor Ort. Kiew hat die Wahl als nichtig bezeichnet.

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