Während der schlimmen Überschwemmungen in Slowenien hat Feuerwehr-Mann Sandi Zajc geholfen, 22 Kinder zu retten. Gleichzeitig hat er selbst sein Haus verloren.
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Mit seinen Kollegen hat Feuerwehrmann Sandi Zajc 22 Kindergartenkinder aus den Fluten in Slowenien gerettet. - facebook/@PDG Menges
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Drittel Sloweniens sind von den aktuellen Überschwemmungen betroffen.
  • In der Gemeinde Menges hat die Feuerwehr 22 Kindergarten-Kinder vor den Fluten gerettet.
  • Das Haus eines der Feuerwehrleute ist gleichzeitig von den Fluten zerstört worden.

Es ist die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte des seit 1991 unabhängigen Landes: Zwei Drittel Sloweniens sind derzeit von den verheerenden Überschwemmungen betroffen.

Hunderte Menschen wurden vor den Fluten und wegen drohender Erdrutsche in Sicherheit gebracht. So auch etwa in der Gemeinde Menges. Dort hat die örtliche Feuerwehr 22 Kinder aus einem überfluteten Kindergarten gerettet.

Einer der Helden, Sandi Zajc, beschreibt gegenüber dem slowenischen Newsportal «N1» die Rettungsaktion: «Das Wasser stieg wie in einem Film, von Minute zu Minute wurde es höher.» In seinen 15 Jahren bei der Feuerwehr habe er noch nie so etwas erlebt.

«Es war rührend»

Sie hätten viele Notfall-Anrufe erhalten, hätten das Retten von Menschenleben aber mit Priorität behandelt. «Wir sind von Haus zu Haus gegangen, um ältere und hilflose Menschen zu retten. Wir haben auch den Hilferuf des Kindergartens erhalten», erklärt Zajc.

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Die Feuerwehr Menges habe viele Hilfe-Anrufe erhalten.
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So auch von einem Kindergarten.
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Laut Feuerwehrmann Sandi Zajc hätten die Kinder Angst gehabt und nach ihren Eltern gefragt.
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Die Feuerwehrleute hätten die Kinder dann auf einen Sattelschlepper geladen.
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Während Sandi Zajc mit seinen Feuerwehrkollegen die Kinder rettete, wurde sein Haus von den Fluten «völlig zerstört». (Symbolbild)

Die Wassermassen hätten Autos und Baumaschinen weggespült. Die Kindergarten-Kinder hätten Angst gehabt und gefragt, wo ihre Eltern seien. «Es war rührend. Zuerst haben wir sie getröstet, dann haben wir sie erfolgreich auf einen Sattelschlepper verladen und in Sicherheit gebracht.»

Eigenes Haus «völlig zerstört»

Doch während der Feuerwehr-Held selbstlos den Kindern und anderen geholfen hat, haben die Fluten das Haus seiner Familie «völlig zerstört». «Alles ist durchnässt: Möbel, Kleidung, Computer, Dokumente, alle Fotos. Da ist nichts mehr übrig», sagt Zajc. In dem Haus habe er mit seiner Frau, ihren zwei Kindern im Grundschulalter sowie seinen Schwiegereltern gelebt.

Zu allem Übel sei auch noch der Tank mit Heizöl ausgelaufen, weswegen das ganze Haus stinke. «Wir müssen die meisten Wände abreissen und die Installation ersetzen. Ich weiss nicht, wie lange die Sanierung dauern wird, aber auf jeden Fall lange.»

Haben Sie schon einmal Überschwemmungen miterlebt?

Das Wasser sei im Haus rund zwei Meter hoch gewesen. Aber: «Zum Glück sind wir alle gesund und munter», hält Zajc fest. Denn sein Schwiegervater habe versucht, einige Sachen zu retten, als ein Schrank umkippte und sein Bein darunter feststecken blieb.

Trotz Hilferufe habe ihn wegen des Lärms niemand gehört. «Dann tauchte er unter Wasser und bewegt einen Teil des Schranks.» So sei dem Schwiegervater die Flucht durch das Fenster gelungen. Deswegen appelliert Zajc an die Bevölkerung: Wegen materiellen Dingen solle man nicht sein Leben riskieren und stattdessen sich und seine Liebsten schützen.

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