Miroslav Lajcak gab vergangene Woche seinen Rücktritt als Aussenminister bekannt. Dies, weil der UN-Migrationspakt von der Slowakei abgelehnt wurde.
Der damalige Präsident der UN-Vollversammlung, Miroslav Lajcak, spricht im EU-Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf.
Der damalige Präsident der UN-Vollversammlung, Miroslav Lajcak, spricht im EU-Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Miroslav Lajcak hat den Rücktritt als slowakischer Aussenminister widerrufen.
  • Er sei von mehreren Seiten aufgefordert worden, «das Land nicht im Stich zu lassen».
Ad

Der slowakische Aussenminister Miroslav Lajcak hat heute Freitag seinen Rücktritt widerrufen und bleibt im Amt. Der Berufsdiplomat hatte am Donnerstag vor einer Woche seinen Rücktritt aus Protest dagegen erklärt, dass das Parlament und die Regierung in Bratislava nicht nur den UN-Migrationspakt ablehnten, sondern auch untersagten, einen slowakischen Vertreter zu der UN-Konferenz am 10. und 11. Dezember im marokkanischen Marrakesch zu entsenden, bei der der Pakt gebilligt werden soll.

Er sei von mehreren Seiten aufgefordert worden, «das Land nicht in einer schwierigen Situation im Stich zu lassen», schrieb Lajcak auf der Homepage des Aussenministeriums in Bratislava. Zuvor hatte sich Staatspräsident Andrej Kiska geweigert, die Rücktrittserklärung des international angesehenen Aussenministers anzunehmen, obwohl Experten kritisierten, eine solche Weigerung sei nicht durch die Verfassung gedeckt.

Der 55-jährige Lajcak hatte bis September 2018 den jeweils ein Jahr dauernden Vorsitz der UN-Vollversammlung geführt, als dort der Migrationspakt ausgearbeitet wurde. In der slowakischen Politik geriet der parteilose Minister mit seiner Haltung zu der globalen Vereinbarung in Isolation. Dennoch drängen ihn die Sozialdemokraten zu einer Kandidatur zur Präsidentenwahl im Frühjahr 2019. Nach Umfragen wäre er dabei klarer Favorit.

Ad
Ad