Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will in 31 Innenstädten ein Verbot privater Feuerwerke an Silvester erreichen. Sie verweist auf eine hohe Feinstaubbelastung.
Silvester
Die DUH will private Feuerwerke an Silvester an vielen Orten verbieten lassen (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die DUH will in zahlreichen deutschen Innenstädten private Silvesterfeuerwerke verbieten.
  • Die Böllerei verursacht jedes Jahr dicke Luft in den Städten.
  • In Berlin und München ist die private Knallerei an Silvester bereits untersagt.

Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Verbot von privaten Feuerwerken an Silvester. Sie stellte formelle Anträge bei 31 Städten, in denen die Feinstaubbelastung über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt.

«Jedes Jahr aufs Neue verursacht die archaische Böllerei zum Jahreswechsel dicke Luft in unseren Städten.» Die Luftbelastung sei so, wie sonst in Smog-Hochburgen asiatischer Metropolen beklagt werde, so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

In der EU sind derzeit Feinstaubwerte von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft im Jahresmittel erlaubt. Die WHO empfiehlt die Hälfte. Berlin und München haben bereits Verbote für die private Silvester-Knallerei in den Innenstädten angekündigt.

Resch forderte die Städte auf, diesem Beispiel zu folgen. «Viele hunderttausend Menschen mit Atemwegserkrankungen, flüchten zum Jahreswechsel aus ihren Wohnungen.» Oder sie müssten sich dort regelrecht luftdicht verbarrikadieren, erklärte Resch.

Böllerei an Silvester schadet Schwangeren und Kindern

Feinstaub ist ein Luftschadstoff, der insbesondere gesundheitlich vorbelasteten Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sowie Schwangeren und Kindern schaden kann. Innerhalb weniger Stunden setzen die Feuerwerksböller zum Jahreswechsel circa 5000 Tonnen Feinstaubs frei. Das entspricht der DUH zufolge etwa 16 Prozent der jährlich im Strassenverkehr entstehenden Feinstaubmenge.

Im August will die Organisation mit dem Deutschen Städtetag über ein «möglichst flächendeckendes Ende der privaten Böllerei an Silvester» verhandeln.

International gibt es in vielen Städten Einschränkungen für private Feuerwerke. In Paris beispielsweise dürfen Feuerwerkskörper weder verkauft noch abgefeuert werden. In Dänemark und Slowenien sind Verkauf, Besitz und Verwendung von Knallkörpern generell verboten. Auch in Neuseeland oder Südafrika ist die private Silvester-Böllerei in den Innenstädten generell verboten.

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