Ein Bankräuber, der bei seinen Raubzügen über einen Zeitraum von fast 16 Jahren umgerechnet rund 460'000 Franken erbeutete, muss für lange Zeit ins Gefängnis.
Der Eingangsbereich des Landgerichts in Limburg.
Ein Bankräuber wurde in Limburg (D) zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Limburg (D) wurde heute Freitag ein Bankräuber zu 13 Jahren Haft verurteilt.
  • Er war fast 16 Jahre lang in Sparkassen, Banken und Geschäfte eingebrochen.

Er überfiel Banken in Serie, schlug manchmal zweimal am Tag zu und führte eine Art Doppelleben: Ein Bankräuber, der bei seinen Raubzügen über einen Zeitraum von fast 16 Jahren insgesamt 400'000 Euro erbeutete, muss für lange Zeit ins Gefängnis. Das Landgericht Limburg verurteilte den 45-Jährigen heute Freitag zu 13 Jahren Freiheitsstrafe, wie ein Sprecher mitteilte.

Der Mann soll zwischen Oktober 2002 und Januar 2018 in Hessen, Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen insgesamt 20 Überfälle auf Sparkassen, Banken oder Geschäfte verübt haben. Das Landgericht verurteilte ihn nun wegen schwerer räuberischer Erpressung und erpresserischen Menschenraubs. Einige der rund hundert Tatopfer leiden der Staatsanwaltschaft zufolge noch heute an den Folgen der Überfälle.

Bei seinen Raubzügen verwendete der Angeklagte demnach meist echt aussehende Spielzeugpistolen, Waffenattrappen oder Dekorationswaffen und in einem Fall eine Softairwaffe. Bei einem Überfall auf eine Sparkasse soll er zudem eine mit Klebeband umwickelte Bombenattrappe eingesetzt haben.

Akribische Vorbereitung

Der Mann bereitete sich nach Erkenntnissen der Ermittler akribisch vor, suchte sich gezielt Objekte im ländlichen Raum aus und achtete darauf, dass die nächste Polizeidienststelle mindestens zehn Kilometer weit weg liegt.

Seinen Freunden und der Familie gegenüber täuschte der Beschuldigte, der sein Jurastudium nach zwölf Semestern abgebrochen hatte, jahrelang einen erfolgreichen Studienabschluss und eine Festanstellung bei einem namhaften deutschen Automobilkonzern vor. Dabei ging er im Tatzeitraum nie einer normalen Arbeit nach, sondern lebte von der Beute seiner Straftaten.

Bereits seit März sass der Angeklagte aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein in Untersuchungshaft. Nach einem neuerlichen Überfall auf eine Bank in Diemelsee-Adorf im Januar kamen die Ermittler auf seine Spur. Bei der weiteren Aufarbeitung der Tatserie, an der verschiedene Polizeistellen und das hessische Landeskriminalamt beteiligt waren, konnten die Ermittler die weiteren angeklagten Überfälle ermitteln.

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