Selenskyj wirft Russland massive Zerstörung von Kulturdenkmälern vor

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Im Ukraine-Krieg hat Russland zahlreiche Kulturstätten zerstört. Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert nun, dass das Land aus der Unesco ausgeschlossen wird.

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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während einer Pressekonferenz in Kiew. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Selenskyj wirft Russland eine massive Zerstörung von Kulturdenkmälern vor.
  • 113 Kirchen seien bereits zerstört oder beschädigt worden.
  • Der ukrainische Präsident fordert den Ausschluss Russlands aus der Unesco.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland in seinem Krieg eine massive Zerstörung von Kulturdenkmälern, Kirchen und anderen religiösen Stätten vorgeworfen. Das sei Grund genug, dass Land aus der Unesco, der Kultur- und Bildungsorganisation der Vereinten Nationen, auszuschliessen, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Samstag in Kiew. 113 Kirchen seien bereits zerstört oder beschädigt worden. Schon Ende Mai hatte er den Ausschluss Russlands aus der Unesco verlangt.

Seit Beginn des Krieges am 24. Februar habe Russland bereits mehr als 2500 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, klagte Selenskyj. «Unsere Helden halten die Stellung und tun alles, um dem Feind maximale Verluste zu verursachen.»

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Vor einer Kirche, die bei einem russischen Angriff beschädigt wurde, liegen Trümmer. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind 53 Kulturstätten beschädigt und teilweise zestört worden. Unter den Gebäuden seien 29 Kirchen, 16 historische Bauten, 4 Museen und 4 Monumente, sagte der stellvertretende Unesco-Generaldirektor für Kultur. Foto: Felipe Dana/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Felipe Dana

Mit Blick auf den Schwerpunkt der Kämpfe im Donbass in der Ostukraine meinte der Staatschef, es werde der Tag kommen, an dem Russland das Gebiet in Ruhe lassen werde. Dafür sei nur der Befehl eines Menschen entscheidend, sagte er, ohne Kremlchef Wladimir Putin in Moskau beim Namen zu nennen. Russland sei ein «Terrorstaat», der mit seiner Artillerie das historische Erbe zerstöre. «Die Unesco ist kein Platz für Barbaren.»

Russland soll Holzkirche beschossen haben

In gleich zwei Videobotschaften warf Selenskyj russischen Streitkräften vor, eine grosse Holzkirche in Swjatohirsk (Swjatogorsk) beschossen und in Brand gesetzt zu haben. Auf Bildern war zu sehen, dass das Bauwerk mit den Zwiebeltürmen lichterloh brannte. Das russische Verteidigungsministerium wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte die ukrainischen Streitkräfte, selbst geschossen zu haben.

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Die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die das Moskauer Patriarchat zu seinem Einflussbereich zählt, teilte mit, dass es einen Brand wegen Kriegshandlungen gegeben habe. Selenskyj forderte die Kirche auf, sich komplett loszusagen von Moskau. Er sagte, dass Zivilisten in der Klosteranlage Zuflucht gesucht hätten.

«Trotzdem beschiesst die russische Armee das Kloster wie den gesamten Donbass.» Er sagte auch, dass am Mittwoch dort bei Beschuss vier Menschen getötet worden seien. Bereits Ende März hatten die Behörden mitgeteilt, dass das Erzkloster Mariä-Entschlafung teilweise zerstört worden sei. Es gehört zu den heiligsten Klöstern der russischen Orthodoxie.

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