Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangt Sanktionen gegen den russischen Atomsektor. Bei jüngsten Raketenschlägen starben sechs Menschen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. EPA/SERGEY DOLZHENKO - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert mehr Sanktionen gegen Russlands Atomsektor.
  • Aufgrund von Angriffen auf das AKW Saporischschja sei dem Land nicht mehr zu trauen.
  • Raketenschlägen von gestern fielen sechs Menschen zum Opfer.
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Wolodymyr Selenskyj hat nach Raketenangriffen durch Russland auf die ukrainische Energieinfrastruktur weitere Sanktionen gefordert. In seiner täglichen Videobotschaft vom Donnerstagabend sagte er, dass mehr Druck auf Russland ausgeübt werden müsse.

Er kritisierte auch, dass ein Raketenschlag zur temporären Abkappung des russisch-besetzten Atomkraftwerks Saporischschja geführt hat. «Das ist eine kritische Situation», sagte er.

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Raketenangriffe erschütterten abermals die Ukraine. (Archivbild) - AFP/Archiv

Russland könne deshalb in der atomaren Sphäre kein verlässlicher Partner mehr sein. «Das bedeutet, je schneller Russlands Nuklearindustrie Ziel von Sanktionen ist, desto sicherer wird die Welt sein.

Mit Blick auf Saporischschja sagte Selenskyj: «Einem Terrorstaat kann nicht erlaubt werden, Atomanlagen irgendwo in der Welt für Terror zu benutzen.» Die Atommacht Russland baut und betreibt in zahlreichen Ländern nukleare Kraftwerke.

Der Staatschef beklagte, dass Russland mit seinen Angriffen teilweise Ausfälle bei der Strom-, Heizungs- und Wasser-Versorgung verursacht habe. Es seien auch sechs Menschen getötet worden, sagte Selenskyj. Am schwierigsten sei die Lage in Charkiw, in der Region Schytomyr westlich von Kiew.

EU-Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr laut Selenskyj

Der Präsident sagte: «Es ist nicht einfach in Odessa, im Gebiet Dnipropetrowsk, in Kiew und in Saporischschja. Reparatureinheiten, Ingenieure, lokale Behörden, die zentralen Dienststellen, jeder wird so lange arbeiten, bis die Energieversorgung wiederhergestellt ist. Egal, wie heimtückisch Russlands Handlungen sind, unser Staat und die Menschen werden sich dennoch nicht in Ketten legen lassen. Weder Raketen noch russische Abscheulichkeiten werden dabei helfen.»

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Der Staatschef informierte auch über ein Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, die der Ukraine einmal mehr Unterstützung zugesichert habe. Demnach forderte Selenskyj bei dem Gespräch auch die Ausweitung der Sanktionen gegen Russland.

Zugleich betonte er einmal mehr, dass er schon in diesem Jahr den Beginn der Beitrittsverhandlungen für eine EU-Mitgliedschaft erwarte. Die EU hatte stets erklärt, dass die Ukraine noch einen langen Weg vor sich habe.

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