Der Konflikt im Donbass mag in Westeuropa etwas in Vergessenheit geraten sein, ist aber nach wie vor im Gange. Nun macht der ukrainische Präsident Moskau einen schweren Vorwurf.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine. Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Off/AP/dpa
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine. Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Off/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland Pläne für einen Staatsstreich in seinem Land vorgeworfen.

«Ich habe die Information erhalten, dass am 1. Dezember in unserem Land ein Staatsstreich stattfinden wird», sagte Selenskyj am Freitag vor Journalisten in Kiew.

Es gebe Tonaufnahmen, auf denen Vertreter Russlands und des reichsten Ukrainers Rinat Achmetow einen Umsturz planen würden. Womöglich habe der Unternehmer da nur reingezogen werden sollen und nichts damit zu tun, sagte der 43 Jahre alte Staatschef. Er werde Achmetow aber mit den Aufnahmen konfrontieren.

Der Kreml in Moskau wies die Äusserungen Selenskyjs umgehend zurück. «Russland hatte keine Pläne, daran teilzunehmen. Und Russland befasst sich niemals mit solchen Angelegenheiten», sagte der Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Achmetow gilt als Gegner eines kürzlich verabschiedeten Gesetzes, das den politischen Einfluss von als Oligarchen bezeichneten ultrareichen Ukrainern beschneiden soll. Er bezeichnete die Vorwürfe einer Mitteilung zufolge als «komplette Lüge». «Als Bürger der Ukraine und als grösster Investor, Steuerzahler und Arbeitgeber des Landes werde ich weiter eine freie Ukraine, eine freie Wirtschaft, Demokratie und die Freiheit des Wortes schützen», sagte er.

Zugleich warnte Achmetow vor Autoritarismus und Zensur in der Ukraine. Selenskyj wird auf den Fernsehsendern Achmetows hart kritisiert. Unterstützung findet Selenskyj hingegen auf dem TV-Sender seines Förderers Ihor Kolomojskyj.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Kreml