In einer Videobotschaft spricht Selenskyj von weiterhin «heftigen Positionskämpfen» im Ukraine-Krieg. Zugleich laufe die Vorbereitung auf den Winter.
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Selenskyj ruft in einer Videobotschaft zum Durchhalten gegen die russischen Truppen auf. (Archiv) - Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine bleibt die Lage an der Kriegsfront weiterhin schwierig.
  • In einer Videoansprache spricht Selenskyj von «heftigen Positionskämpfen».
  • Zugleich versichert er: «Wir geben keinen einzigen Zentimeter unseres Landes auf.»
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Die Lage an den Kriegsfronten in der Ukraine bleibt nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiterhin schwierig. Zwar gebe es aktuell weniger Nachrichten aus den Kampfgebieten, sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. «Das heisst aber nicht, dass die Intensität der Kämpfe geringer geworden ist.»

«In einigen Gebieten gehen nach wie vor heftige Positionskämpfe weiter», sagte Selenskyj.

«Und es ist auch wie zuvor im Gebiet von Donezk besonders schwierig.» Am Befehl an die russischen Truppen, bis an die Grenzen des Verwaltungsgebiets vorzudringen, habe sich nichts geändert. Aber: «Wir geben dort keinen einzigen Zentimeter unseres Landes auf.»

Russland will Winter ausnutzen

Abseits der Kampfzonen werde intensiv daran gearbeitet, das normale Leben in den befreiten Gebieten wiederherzustellen. Dies gelte vor allem bei der Wiederherstellung der Versorgung mit Gas und Strom, etwa im Gebiet um Charkiw. Und um der Bevölkerung zu helfen, die bevorstehende Winterperiode zu überstehen, habe die Regierung die Einfuhr von Geräten zur Energieversorgung – etwa Generatoren oder Transformatoren – von Importabgaben befreit.

Russland Ukraine-Krieg
Ein Konvoi russischer gepanzerter Fahrzeuge fährt Mitte Januar auf einer Autobahn auf der Krim. - sda

Russland habe offenkundig vor, den bevorstehenden Winter auszunutzen. «Wir verstehen klar: Den Winter in eine Waffe zu verwandeln, ist der Plan eines terroristischen Staates gegen unseren Staat sowie gegen ganz Europa», sagte Selenskyj. «Aber wir tun alles dafür, dass auch dieser russische Plan scheitert, wie diverse frühere.»

Kiew: Russland setzt Raketenangriffe und Plünderungen fort

Das russische Militär griff am Dienstag eine Reihe von Zielen in der Ukraine an. Der ukrainische Generalstab teilte mit, bei den Angriffen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja und Cherson seien sowohl Raketen als auch Kampfflugzeuge zum Einsatz gekommen. «Unter Verletzung des humanitären Völkerrechts und der Regeln der Kriegsführung werden weiterhin kritische Infrastruktur und Wohnhäuser angegriffen», schrieben die Militärs auf Facebook. Zu den konkreten Auswirkungen der Angriffe wurden keine näheren Angaben gemacht.

Der Generalstab der Ukraine warf den Behörden des Nachbarlandes Belarus vor, die Angriffe Russlands gegen ukrainische Ziele weiterhin zu unterstützen, indem sie «Infrastruktur, Territorium und Luftraum» zur Verfügung stellten. «Es besteht auch weiterhin die Gefahr, dass der Feind Luftangriffe mit Kampfdrohnen vom Territorium und Luftraum dieses Landes aus startet.»

Aus der Region um die südukrainische Stadt Cherson meldete der Generalstab in Kiew die fortgesetzte organisierte Plünderung durch russische Soldaten. So seien am Vortag Konvois mit gestohlenen Haushaltsgeräten und Baumaterialien beobachtet worden. Zugleich werde die Demontage von Mobilfunkmasten und anderen Telekommunikationsanlagen fortgesetzt. Ferner seien aus dem Regionalmuseum des sowjetisch-ukrainischen Kunstmalers Olexij Schowkunenko «alle Kunstgegenstände und sogar die Möbel» von den Besatzern mitgenommen worden. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich häufig nicht unabhängig überprüfen.

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