In Kiew gab es erneut Probleme mit den Schutzbunkern. Der ukrainische Präsident Selenskyj kritisierte die Mängel. Auch aus der Bevölkerung gab es Kritik.
Wolodymyr Selenskyj versucht weiterhin, die Ukraine zu verteidigen.
Wolodymyr Selenskyj versucht weiterhin, die Ukraine zu verteidigen. - Andreea Alexandru/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Selenskyj kritisiert Probleme mit den Schutzbunkern in Kiew.
  • Die Bürger beschweren sich über verschlossene Bunker und versiegelte Zugänge.
  • Drei Tote nach neuen russischen Angriffen in Kiew vermeldet.

Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der andauernden nächtlichen russischen Raketen- und Drohnenangriffe erneut Probleme mit den Schutzbunkern in Kiew beklagt. Bürger beschwerten sich über den Mangel, über verschlossene Bunker und versiegelte Zugänge zu ihnen. Das kritisierte der ukrainische Präsident in seiner am Freitag veröffentlichten abendlichen Videobotschaft. In einigen Stadtteilen fehlten die Notunterkünfte ganz.

«Dieses Ausmass an Nachlässigkeit in der Stadt kann nicht durch irgendwelche Rechtfertigungen gedeckt werden», sagte Selenskyj. Er wies die Regierung an, sich um eine Besserung der Lage zu kümmern. Nach allem, was am Donnerstag passiert sei in Kiew, sei dieser Zustand untragbar.

Menschen standen vor verschlossenen Schutzbunker

Menschen in der Hauptstadt hatten in der Nacht bei Luftalarm vor einem verschlossenen Schutzbunker gestanden. Dabei gab es drei Tote nach neuen russischen Angriffen, darunter ein neun Jahr altes Kind. Selenskyj hatte da bereits gefordert, dass eine ausreichende Zahl an Bunkern überall zugänglich sein müsse. Es sei die Pflicht der Kommunen, dafür zu sorgen, dass die Schutzräume rund um die Uhr geöffnet seien.

In Kiew hatte Bürgermeister Vitali Klitschko die Öffnung sowie Kontrollen nach der Panne am Donnerstag angeordnet. Laut Selenskyj gab es aber neue Probleme.

Gegen vier Verantwortliche seien wegen des verschlossenen Zugangs zu einem Bunker einer medizinischen Einrichtung Strafverfahren eingeleitet worden. Den berichteten Medien in Kiew am Freitag. Die Staatsanwaltschaft von Kiew teilte mit, dass gemeinsam mit der Polizei der Zustand der Bombenschutzbunker überprüft werde. Geprüft werde auch, ob womöglich im Zuge des Krieges bereitgestellte Gelder zur Reparatur der Schutzräume veruntreut worden seien.

Äusserungen zu Nato-Mitgliedschaft der Ukraine

Der ukrainische Präsident informierte in seinem Video auch über ein Treffen mit seinen estnischen Kollegen Alar Karis. Dem dankte er, für die Militärhilfe und den Zusammenhalt gegen die russische Aggression. Das baltische EU- und Nato-Land Estland grenzt ebenfalls an Russland.

Selenskyj dankte Karis für die Unterstützung bei Kiews Streben in die Nato. Die Ukraine könne, solange sie im Krieg sei, nicht Mitglied in dem Militärbündnis werden. Das hatte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew auch gesagt.

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