Schwere Raketenangriffe auf Energieanlagen in der Ukraine
Die Ukraine erlebt eine weitere Nacht schwerer russischer Raketenangriffe auf ihre Energieinfrastruktur.

Die Energieversorgung der Ukraine ist in der Nacht auf Donnerstag nach Behördenangaben erneut zum Ziel schwerer russischer Raketenangriffe geworden. Betroffen seien Anlagen zur Stromerzeugung und -verteilung in den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Lwiw und Kiew, teilte Energieminister Herman Haluschtschenko mit.
Der grösste Stromproduzent des Landes, DTEK, teilte mit, zwei seiner Wärmekraftwerke seien beschädigt worden. Im Umland der Hauptstadt Kiew brach ein Brand in einem Objekt der kritischen Infrastruktur aus.
«Heute Nacht ist das Gebiet massiv mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen worden», schrieb der Verwaltungschef des Kiewer Gebietes, Ruslan Krawtschenko. «Der Luftalarm dauerte mehr als fünf Stunden.»
Angriffe auf ostukrainische Millionenstadt Charkiw
In und um die besonders gefährdete ostukrainische Millionenstadt Charkiw nahe der russischen Grenze wurden mindestens zehn Infrastrukturanlagen mit Raketen angegriffen, wie Gouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Ein genauer Überblick über Schäden und mögliche Opfer lag bis zum Donnerstagmorgen nicht vor.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland mehrere der gefürchteten Hyperschallraketen vom Typ Kinschal ein. Von 40 angreifenden Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart seien 37 abgefangen worden.
Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine grossangelegte russische Invasion ab. Mit den Luftangriffen weit im ukrainischen Hinterland versucht Moskau immer wieder, die ukrainische Energieversorgung lahmzulegen.