Schweizer Uhren erfreuen sich bester Beliebtheit. Gerade in den USA ist die Schweizer Qualität stark gefragt.
uhren
Uhren in einer Vitrine: Die Exporte sind gestiegen (Symbolbild). - sda - KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Uhrenbranche knackt im Jahr 2022 einen Exportrekord.
  • Speziell gefragt sind die Produkte in den USA.

Die Schweizer Uhrenbranche boomt. Weder der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise, noch die grassierende Inflation und Rezessionsängste setzten der Branche bislang zu. Vor allem in den USA läuft das Geschäft auf Hochtouren. Noch nie wurden in Franken gerechnet so viele Schweizer Uhren ins Ausland exportiert wie im 2022.

Die Uhrenexporte knackten den Rekord des letzten Jahres bereits nach elf Monaten. Dies zeigen die zuletzt vom Schweizerischen Uhrenverband publizierten Daten. Sie kletterten um 12 Prozent auf 22,8 Milliarden Franken; im gesamten Jahr 2021 waren es noch 22,3 Milliarden.

Jede sechste Uhr geht aus der Schweiz in die USA

Allen voran in den USA ist die Nachfrage nach Schweizer Uhren gross. In den Monaten Januar bis November sind Uhren im Wert von 3,58 Milliarden Franken in die USA verschifft worden. Das waren knapp 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit verlässt etwa jede sechste Uhr die Schweiz in Richtung USA.

«Die Nachfrage und das Wachstumspotenzial in den USA ist riesig.» Dies sagte Nick Hayek, Chef des Uhrenkonzerns Swatch, jüngst in einem Interview mit «Bloomberg TV».

«Vor allem die jüngere Generation hat das grosse Prestige, die Tradition und das Know-how, welches in Schweizer Uhren steckt, erkannt.» So versucht ZKB-Luxusgüterexperte Patrik Schwendimann den Erfolg der Branche in den USA zu erklären. Dort würden nicht nur Luxusuhren, sondern auch Uhren aus den unteren Preissegmenten gut verkauft.

swatch gold moonswatch zürich
Die neuen Moonswatch-Uhren von Swatch und Omega. - Swatch

Vor allem mit der vor rund neun Monaten lancierten «Moonswatch» gewinnt Swatch wieder vermehrt ein jüngeres Publikum für seine Produkte. In den vergangenen Jahren hatten Smartwatches oder Fitnesstracker den günstigeren Uhren den Platz an den Handgelenken streitig gemacht. Die elf Modelle der «Moonswatch» stützen sich auf das Design der Kultuhr «Speedmaster Moonwatch.» Diese gehört zur Swatch-Marke Omega und kosten nur 250 Franken das Stück.

Im neuen Jahr rechnen Experten nun allerdings mit einer Wachstumsabschwächung im Geschäft mit Luxusgütern. Schwendimann geht für die Schweizer Uhrenexporte sogar von einer starken Verlangsamung aus. Such weil sich die Konjunktur in den USA eintrübt.

Auch Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy erwartet eine Normalisierung des Wachstums, vor allem in den USA. Er rechnet für das kommende Jahr aber bei den Uhrenexporten mit einem Plus im tieferen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ukraine KriegEnergiekriseNick HayekInflationVontobelFrankenSwatchDatenKriegZKB