Schweizer Rentner leben jetzt ennet der Grenze in Konstanz

Immer mehr Wohnungen in Konstanz (D) werden auf Schweizer Immobilienportalen ausgeschrieben. Die Grenzregion wird für die Schweizer Bevölkerung immer attraktiver. Dabei geht es längst nicht nur um Investitionen, sondern auch darum, eine Bleibe ennet der Grenze zu finden.

Darüber berichtet der «Südkurier», der mit Marktforscher Stephen Kippes vom Immobilienverband IVD Süd über die komplizierte Lage auf dem Konstanzer Immobilienmarkt gesprochen hat.

«Eine Immobilienfinanzierung ist bei der aktuellen Entwicklung für deutsche Eigennutzer praktisch nicht mehr möglich. Die Schweizer Klientel hat aber einen sagenhaft starken Franken im Rücken und kann deshalb besser agieren», sagt der Experte. Demnach behalten viele ihre Arbeit in der Schweiz und leben dafür günstig in Konstanz.

Carlos Horta, Konstanzer Immobilienmakler, berichtet, dass auch viele Rentner aus der Schweiz über die Grenze kommen und sich dort ein Zuhause suchen. Der Grund: Sie können ennet der Grenze mit ihrer Rente besser leben. So seien auch andere Grenzregionen wie etwa Singen (D) für Schweizerinnen und Schweizer attraktiv.

Horta stellt auch selbst Konstanzer Immobilien auf Schweizer Plattformen und hält fest, dass weniger als fünf Prozent der Wohnungen von Schweizern gekauft werden. Und weiter: Viele die aus der Schweiz kämen, seien eigentlich Deutsche, die in die Schweiz ausgewandert waren und wieder zurückwollten.

In Konstanz war im Jahr 2020 der Schweizer Anteil der Auslandszuzügler mit 18 Prozent zwar der grösste, im Vergleich gab es in diesem Jahr aber immer noch mehr Konstanzer, die in die Schweiz auswanderten.