Frau stirbt bei heftigem Unwetter auf Insel Ischia
Das Wichtigste in Kürze
- Ein starkes Unwetter hat die Insel Ischia heimgesucht.
- Eine Frau ist in den Schlammmassen ums Leben gekommen, die ganze Häuser mitrissen.
- Acht Vermisste, darunter ein Kind, seien unterdessen aufgetaucht und in Sicherheit.
- Weitere elf werden noch vermisst, 13 Menschen wurden verletzt.
In der Nacht auf heute Samstag gab es auf der italienischen Insel Ischia starke Unwetter. Der sintflutartige Regen, der die ganze Nacht angehalten hat, hat schwere Überschwemmungen ausgelöst und massive Schäden angerichtet.
Eine Frau starb in den Schlammmassen, teilte die Präfektur in Neapel mit. 13 Menschen erlitten Verletzungen, elf Menschen galten am späten Abend noch als vermisst. Acht Vermisste, darunter ein Kind, seien aber unterdessen aufgetaucht und in Sicherheit. Rund 100 Personen seien ohne Wasser und Strom.
«Es ist eine Tragödie», sagte der Chef des Zivilschutzes. Seine Behörde warnte am Freitag vor Stürmen und Unwettern in der süditalienischen Region Kampanien. Zu dieser gehört die bei Touristen beliebte Insel Ischia.
Besonders betroffen war der Küstenort Casamicciola im Norden von Ischia. Schlammmassen beschädigten Häuser, in denen auch einige der Vermissten vermutet wurden. Die Feuerwehr rettete nach eigenen Angaben zwei Menschen aus einem Auto, das ins Meer gerissen wurde. Sie war insgesamt mit 70 Kräften im Einsatz.
Unwetter behindert Rettungskräfte auf Ischia
Wegen des tobenden Unwetters hatten die Rettungskräfte nach eigener Aussage Mühe, die Menschen auf der Insel zu erreichen. «Die Situation ist sehr kompliziert», sagte Innenminister Matteo Piantedosi am Mikrofon des TV-Senders Rainews24. Möglicherweise seien Menschen unter dem Schlamm eingeschlossen, erklärte er weiter.
Videos in den Sozialen Medien zeigen das Ausmass der Zerstörung. Viele Häuser wurden von Schlammlawinen weggeschwemmt, die Strassen sind kaum mehr sichtbar. Der Schlamm hat auch mehrere Autos mitgeschleift.
Die Bürgermeister der Gemeinden auf der Insel haben eine Verordnung unterzeichnet. Bürgerinnen und Bürger sollen möglichst darauf verzichten, sich gross auf der Insel zu bewegen.
Es gehe um ihre eigene Sicherheit, aber auch darum, die Rettungsmassnahmen nicht zu behindern. Diese Regel gelte «bis zum Ende der Wetterwarnung».
Zwischenzeitlich kursierten Meldungen über acht Todesopfer, die die Präfektur und die Carabinieri in Neapel allerdings vorerst nicht bestätigten. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz, wie ihr Amtssitz in Rom mitteilte. Sie stehe in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Auch andere Minister drückten den Menschen auf der grössten Insel im Golf von Neapel ihre Nähe aus.