Russland hat Dutzende Internetseiten von Kremlkritikern gesperrt. Dazu gehören vor allem jene um den inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny.
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny steht hinter einer Glasscheibe während einer Anhörung vor dem Bezirksgericht in Moskau. (Archivbild). Foto: -/Babuskinsky District Court/AP/dpa
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny steht hinter einer Glasscheibe während einer Anhörung vor dem Bezirksgericht in Moskau. (Archivbild). Foto: -/Babuskinsky District Court/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland wurden Medien, welche über Alexej Nawalny berichteten, gesperrt.
  • Laut den Behörden verstossen diese gegen das russische Gesetz.
  • Andersdenkende klagen über eine Einschränkung der Meinungsfreiheit.
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Die Organisation Roskomswoboda setzt sich für einen freien Zugang zum Internet ein. Gesperrt worden sind demnach auch alle Seiten Nawalnys, darunter jene in den Regionen.

Nicht mehr ohne Weiteres zugänglich waren zudem die Portale der Oppositionellen Ljubow Sobol. Auch von Nawalnys Anti-Korruption-Stiftung und der unabhängigen Allianz der Ärzte, die etwa Missstände in der Corona-Pandemie in Russland aufgedeckt hatte. Die Blockierung kann etwa über eine geschützte Netzwerkverbindung (VPN) umgangen werden.

Kreml
Einheimische und Touristen machen vor dem Kreml am Roten Platz einen Abendspaziergang. (Symbolbild) - dpa

Tausende Internetseiten gesperrt

In Russland sind Tausende Internetseiten gesperrt, darunter viele von Oppositionellen, aber auch von unabhängigen und kritischen Medien. Die Behörden begründen die Sperren mit Verstössen gegen russische Gesetze. Andersdenkende beklagen dagegen, dass Kritik am russischen Machtapparat zunehmend kriminalisiert und die Meinungsfreiheit insgesamt immer stärker bedroht werde.

Auf den Seiten Nawalnys gab es von einem Millionenpublikum beachtete Enthüllungen unter anderem mit schweren Korruptionsvorwürfen gegen Regierungsmitglieder. Zuletzt erschien dort der Film «Wolodin. Der in Putin verliebte Milliardär» über Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin. Bei Youtube hatte der Streifen am Montag mehr als drei Millionen Aufrufe.

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