Russland setzt erstmals Drei-Tonnen-Bombe ein
Russland hat laut Militärbloggern erstmals eine drei Tonnen schwere Bombe eingesetzt. Getroffen wurden ein Spital und eine Schule.

Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat erstmals eine drei Tonnen schwere Bombe in der Ukraine eingesetzt.
- Dabei wurden ein Spital und eine Schule getroffen.
- Laut Russland haben sich dort ukrainische Soldaten versteckt.
Das russische Militär setzt bei seiner Offensive im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine offenbar auf eine neue superschwere Bombe. «Angesichts des bedeutenden Zerstörungseffekts dieses Sprengsatzes kann man den Einsatz als erfolgreich bezeichnen», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Freitag den kremlnahen Militäranalysten Igor Korotschenko. Mit dem Einsatz gegen die wichtigsten Infrastrukturobjekte der ukrainischen Streitkräfte könne der Vormarsch gelingen, sagte er. Medienangaben nach wurde beim ersten Abwurf freilich ein Krankenhaus bombardiert.
The first recorded use of the FAB 3000 (3 ton) GPS Planing air dropped bomb by Russian forces in Kharkov Ukraine.
— Chay Bowes (@BowesChay) June 20, 2024
The massive, unsurvivable destructive power of the 3 tons of explosive compleltey vaporises three buildings.
This is very bad news for Ukrainian forces. pic.twitter.com/WT51p8eE80
Die von russischen Militärbloggern veröffentlichten Bilder zeugen von einer gewaltigen Sprengwirkung. Bislang sind zwei Einsätze dokumentiert. Nach dem ersten Bombardement eines Krankenhauses in Lypzi am Donnerstag wurde am Freitag mit einer zweiten Bombe ein Schulgebäude in derselben Ortschaft zerstört. Das russische Militär behauptet, dass sich dort Soldaten aufgehalten hätten, es sich also um militärische Ziele handle.
Die aus Flugzeugen abgeworfene Gleitbombe vom Typ FAB-3000 ist drei Tonnen schwer. Allein der Sprengkopf rund 1200 Kilogramm wiegen soll. Da sich die Bombe dank ihrer Flügel lenken lässt, kann sie aus einer Entfernung von über 30 Kilometern abgeworfen werden. Die russischen Piloten klinken die Bomben daher zumeist noch über russischem Gebiet aus.
Auch deswegen hat Kiew neben einer verstärkten Flugabwehr auch immer wieder gefordert, mit westlichen Waffen auch militärische Ziele über russischem Gebiet angreifen zu können.