Russischer Ex-Minister zu zwölf Jahren Straflager verurteilt

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Russland,

Russlands Ex-Minister Michail Abysow wegen Betrugs verurteilt.

Zwei Jahre Straflager warten auf den 54-jährigen Russen (Symbolbild).
Der ehemalige russische Minister Michail Abysow ist zu zwölf Jahren Straflager verurteilt. (Symbolbild) - Matthias Tödt/dpa-Zentralbild/dpa

Der ehemalige russische Minister Michail Abysow ist wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung und wegen Betrugs von einem Moskauer Gericht zu zwölf Jahren Straflager verurteilt worden. Das Urteil gegen den 51-Jährigen, der als Regierungsmitglied von 2012 bis 2018 Rubelbeträge in Milliardenhöhe gestohlen und ausser Landes gebracht haben soll, erging am Donnerstagabend fast fünf Jahre nach seiner Festnahme. Abysow hatte laut Urteil Aktionäre von Stromkonzernen in Sibirien getäuscht und Gelder illegal abgeschöpft.

Mit ihm wurden weitere Angeklagte zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Alle wiesen die Vorwürfe der Anklage zurück. Die Machenschaften Abysows und seine Geldanlagen im Ausland hatten auch die kremlkritische Zeitung «Nowaja Gaseta» und ein Netzwerk von Enthüllungsjournalisten aufgedeckt.

Geld ins Ausland geschafft

Abysow war bis 2018 auf Ministerebene für das Projekt «Offene Regierung» zuständig, das Transparenz der Staatsmacht und Bürgernähe garantieren sollte. Zuvor war er im Beraterstab von Kremlchef Wladimir Putin tätig gewesen. Laut Urteil hat er in seiner Zeit als Minister vier Milliarden Rubel (heute rund 40 Millionen Euro) aus mehreren Unternehmen entwendet und das Geld ins Ausland geschafft. Ihm hatten bis zu 20 Jahren Haft gedroht, das Gericht blieb deutlich unter den 19 Jahren Haft, die die Staatsanwaltschaft gefordert hatte.

Medienberichten zufolge soll Abysow, der damals in Italien lebte, 2019 unter dem Vorwand nach Moskau gelockt worden sein, mit dem damaligen Regierungschef Dmitri Medwedew geschäftliche Angelegenheiten zu besprechen. Bei der Ankunft in Russland habe ihn bereits der Inlandsgeheimdienst FSB erwartet, hiess es nach der Festnahme im März 2019.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein ranghohes Regierungsmitglied aus dem einstigen Kabinett Medwedews sich wegen Straftaten verantworten muss. 2016 wurde der damalige Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew wegen Erpressung und Annahme von Schmiergeldern festgenommen und 2017 zu acht Jahren Straflager verurteilt. Im Mai vorigen Jahres kam er wieder in Freiheit.

Kommentare

Weiterlesen

Sergej Furgals
Moskau
Tinguely
Museum Tinguely

MEHR IN NEWS

Lisa Mazzone
In Italien
läderach
Chocolaterie
EZB Gebäude Frankfurt
Leitzins gesenkt

MEHR AUS RUSSLAND

Trump
16 Interaktionen
Auf Kampfjets
Moskau
2 Interaktionen
Vorwurf
Russische Polizisten in einem Lastwagen.
Drei Festnahmen
putins
10 Interaktionen
Telefonat