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Russische Zentralbank hält Leitzinsen trotz Bedenken hoch

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Russland,

Die russische Zentralbank belässt die Leitzinsen aufgrund starker Preissteigerungen auf dem höchsten Niveau seit Langem.

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Die russische Zentralbank in Moskau. (Archivbild) - AFP

Die russische Zentralbank hat ihre Leitzinsen angesichts der anhaltend starken Preissteigerungen erneut auf dem höchsten Niveau seit Langem belassen. Sie werde «die Geldpolitik so straff wie nötig halten, um die Inflation bis 2026 auf das Zielniveau zurückzuführen». Dies erklärte die Zentralbank am Freitag.

Zwar sei die Kreditvergabe zurückgegangen, die Inflation sei mit über zehn Prozent aber immer noch zu hoch. Die Konsumentenpreise in Russland steigen seit Monaten stark. Prognosen sehen durchschnittliche Preissteigerungen zwischen sieben und acht Prozent im Laufe des Jahres voraus.

Gehälter treiben Inflation weiter

Die Zentralbank hatte die Leitzinsen im Oktober auf 21 Prozent angehoben und sie seitdem dabei belassen. Der anhaltend starke Preisanstieg ist eine direkte Konsequenz der massiv gestiegenen Staatsausgaben für das Militär, der westlichen Sanktionen sowie des Arbeitskräftemangels. Hunderttausende Männer sind wegen der russischen Offensive in der Ukraine an der Front oder sind ins Ausland gegangen.

Die Unternehmen müssen deshalb attraktive Gehälter anbieten, um Personal zu finden. Was die Inflation anheizt. Der Leitzinssatz von 21 Prozent ist der höchste seit 2003. Unternehmen kritisieren die hohen Zinskosten, die ihre Investitionen belasten.

In einem öffentlichen Videogespräch mit der Gouverneurin der russischen Zentralbank, Elvira Nabjullina, und Kabinettsmitgliedern sagte Präsident Wladimir Putin am Donnerstag, dass die Inflation zu hoch sei und das russische Wirtschaftswachstum 2025 «etwas niedriger» ausfallen werde.

Staatsausgaben treiben Wirtschaft

Russland verzeichnete im vergangenen Jahr zwar ein starkes Wirtschaftswachstum. Das Plus ist jedoch vor allem auf die massiven staatlichen Verteidigungsausgaben zurückzuführen. Wirtschaftswissenschaftler warnen, dass diese Ausgaben nicht nachhaltig sind und keinen realen Produktivitätszuwachs widerspiegeln.

Analysten bezweifeln zudem, dass der straffe geldpolitische Kurs der Zentralbank die Inflationsproblematik lösen kann. Zinserhöhungen sind angesichts des hohen Niveaus der Staatsausgaben möglicherweise kein wirksames Mittel gegen die Inflation.

Denn die Idee einer restriktiven Geldpolitik ist, dass sich die Wirtschaft abkühlt und die Nachfrage sinkt. Der Staat reagiert aber deutlich weniger stark auf höhere Kreditkosten als die Privatwirtschaft.

Kommentare

User #3001 (nicht angemeldet)

Säbelrasseln ist kein totaler Krieg wie der WW2,, da geht das Geld für Grossmachtträume auf Kosten der Bevölkerung sehr schnell aus.

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