Russland reagiert mit Vergeltung auf «Operation Spinnennetz»

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Ukraine,

Russland reagiert mit voller Härte auf den ukrainischen Angriff auf Luftwaffenstützpunkte. Experten betrachten die «Operation Spinnennetz» als grossen Erfolg.

Krater Strasse Charkiw Russland
Ein Krater in einer Strasse in der Region Charkiw verdeutlicht, wie Russland in der Nacht auf die ukrainische Operation reagierte. - Keystone

In der Nacht antwortete Russland auf die Zerstörung mehrerer Kampfbomber mit schweren Vergeltungsangriffen gegen die Ukraine. Die ukrainische Seite hatte zuvor im Rahmen der «Operation Spinnennetz» vier russische Militärflugplätze synchron attackiert.

Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU wurden mehr als 40 russische Flugzeuge getroffen, darunter strategische Langstreckenbomber. Der Schaden wird auf rund sieben Milliarden US-Dollar (rund 6,3 Milliarden Franken) geschätzt, so «DW» unter Berufung auf SBU-Quellen.

Selenskyj sieht «brillanten Erfolg»

Die Angriffe auf russische Stützpunkte fanden weit im Landesinneren statt, auch in Ostsibirien, über 4’200 Kilometer von der Grenze entfernt. Die Ukraine setzte laut Präsident Selenskyj 117 Drohnen für die Operation ein, wie «Tagesschau» mitteilt.

Selenskyj Statement Twitter Russland
Der ukrainische Präsident Selenskyj lobte den Schlag gegen Russland als «brillant». - x.com/@ZelenskyyUa

Betroffen waren auch Frühwarnflugzeuge A-50, vergleichbar mit NATO-AWACS. Die russische Luftwaffe nutzte diese Maschinen regelmässig für Angriffe auf ukrainische Städte.

Experten sprechen von einem spektakulären Schlag der Ukraine, sehen aber keine militärische Wende, wie «Die Zeit» festhält. Die ukrainische Seite bezeichnete die Operation als «absolut brillanten Erfolg», wie der Präsident auf X kommentierte.

Angriff vor russischer Offensive?

Russland relativierte die Schäden an seinen Luftwaffenstützpunkten, wie die «Tagesschau» schreibt.

Ukraine Russland Angriff
Die Ukraine veröffentlichte Material zu ihrer Operation Spinnennetz, die auch tief in Russland ausgeführt wurde. - Keystone

Russland hatte zuletzt weitere Truppen und Ausrüstung in der Grenzregion Kursk gesammelt, wie belgische Medien berichten. Die Konzentration von 40’000 bis 50’000 Soldaten deute auf neue Offensiven hin, so die «Gazet van Antwerpen».

Analysten erwarten, dass Russland das aktuelle Tempo noch ein bis anderthalb Jahre durchhalten kann. Die westliche Unterstützung für die Ukraine bleibt dabei ein entscheidender Faktor, wie die «Gazet van Antwerpen» betont.

Russland reagiert mit massiver Vergeltung

Russland reagierte auf die ukrainischen Angriffe mit einer Welle von Drohnen- und Raketenangriffen, wie «Die Zeit» berichtet. Die ukrainische Luftwaffe meldete am Sonntag den grössten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn, mit 472 Drohnen gegen das eigene Territorium.

Russland Charkiw
Russland reagierte mit massiven Drohnenangriffen, unter anderem in der Region Charkiw. - Keystone

In der Region Charkiw wurden laut ukrainischen Angaben mehrere Zivilisten verletzt, darunter zwei Kinder. In der Region Dnipro wurden mehrere Zivilisten verletzt, darunter drei ältere Menschen, wie der Regionalgouverneur informierte.

Einige Verletzte wurden laut «DW» ins Krankenhaus gebracht. Schäden entstanden an einer medizinischen Einrichtung, einem Feuerwehrhaus und einem Geschäft.

Eskalation vor Friedensgesprächen

Die Ukraine hatte eigenen Angaben zufolge im Vorfeld mit massiven russischen Angriffen gerechnet, wie die «Tagesschau» schreibt. Die Eskalation erfolgte kurz vor den neuen Friedensverhandlungen, die in Istanbul stattfinden sollen.

Werden die anstehenden Ukraine-Russland-Gespräche erfolgreich sein?

Die internationale Beobachtung bleibt angespannt, da die Friedensgespräche von der aktuellen Gewalt überschattet werden. Experten halten eine Kriegswende laut «Tagesschau» weiterhin für unwahrscheinlich.

Kommentare

User #9392 (nicht angemeldet)

Ohne russische Atomwaffen wären wir schon im Dritten-Weltkrieg. Aber keine westliche Atommacht wird wegen der UK einenen Atomkrieg und damit die eigene Vernichtung riskieren.

User #2873 (nicht angemeldet)

Jetzt ist Klar warum Selensky keinen Frieden will, wie sonst hätte er diese langen Vorbereitungen stoppen können?Das Ziel der Nato ist klar, Russland soweit wie möglich Schwächen, damit diese keine zu grosse Hilfe für den kommenden Konflikt USA China sein kann.

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