Russische Angriffe legen Strom und Gas in der Ukraine lahm
Russische Luftangriffe haben nachts gezielt das ukrainische Energiesystem beschädigt, unter anderem ein Umspannwerk in Sumy.

Russische Luftangriffe haben nach offiziellen ukrainischen Angaben gezielt das Energiesystem der Ukraine beschädigt. Im nordukrainischen Gebiet Sumy sei nachts ein Umspannwerk getroffen worden, teilte das Energieministerium in Kiew auf Telegram mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf dem Portal X, bis zu 100'000 Verbraucher seien zeitweise ohne Strom gewesen.
Im ostukrainischen Gebiet Poltawa wurde demnach das Gastransportsystem erheblich beschädigt. Weitere Treffer habe es in den Gebieten Tschernihiw, Charkiw und Donezk gegeben. Energie- und Gasversorger bemühten sich um eine schnelle Wiederherstellung, teilte das Ministerium mit.
Die Angriffe sollten das ukrainische Energiesystem vor Beginn der Heizperiode schwächen, hiess es. Schon den vergangenen drei Kriegswintern hatte Russland immer wieder gezielt Energieanlagen beschossen.
Ukraine attackiert russische Öl- und Gasindustrie
Allerdings könnten die russischen Angriffe auch eine Antwort auf erfolgreiche ukrainische Attacken gegen die Öl- und Gasindustrie in Russland sein. Durch Drohnentreffer auf russische Raffinerien hat Moskau nach Medienberichten 17 Prozent der Kapazitäten zur Ölverarbeitung verloren. In vielen Regionen herrscht Treibstoffmangel.
Auch die wichtige Ölpipeline Druschba (Freundschaft) pumpt nach ukrainischen Treffern seit vergangener Woche kein Öl. Ungarn als einer der Abnehmer rechnet ab dem morgigen Donnerstag wieder mit Lieferungen.