Ein russischer Politiker sagt im Staats-TV, er verstehe nicht, weshalb der IS Moskau angriff, man unterstütze ihn ja. Ein Putin-Freund unterbricht ihn.
Russland
Auch Wladimir Putin hat mittlerweile eingesehen, dass der Islamische Staat hinter dem Anschlag auf die Konzerthalle in Moskau steht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Politiker sagt im russischen Staat-TV, das Land unterstütze den Islamischen Staat.
  • Der Moderator, ein Putin-Freund geht dazwischen, man verabscheue den IS.
  • Der Politiker versucht sich zu rechtfertigen, was nicht richtig gelingt.
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Was in den Sendungen des russischen Staatsfernsehens gesagt wird, sorgt im Westen immer wieder für Kopfschütteln und Entsetzen. Mit einer Aussage hat der russische Politiker Leonid Kalaschnikow nun sogar seine eigenen Leute vor den Kopf gestossen.

Im Kanal «Rossija 1» wurde über den Anschlag des Islamischen Staates in Moskau mit über 130 Toten gesprochen. Der Abgeordnete der kommunistischen Partei sagt: «Russland kann niemals das Ziel sein für den Islamischen Staat. Zum Beispiel in den geopolitischen Konflikten und sogar noch mehr in den regionalen Konflikten unterstützen wir sie nicht nur, sondern ...» Hier wird Kalaschnikow unterbrochen.

«Wir unterstützen den Islamischen Staat nicht», fährt Jewgeni Popow dazwischen. Er ist einer der Moderatoren der Sendung und gilt als Freund von Kremlchef Wladimir Putin. «Wir verabscheuen und zerstören den IS», wird er deutlich.

Kalaschnikow versucht, sich zu rechtfertigen. Natürlich unterstütze man den IS nicht. Doch in regionalen Konflikten «erkennen wir, wer wer ist. Wir verstehen ganz klar, wo unser Land steht».

Moskau
Blumen und Kerzen erinnern an die Todesopfer des Anschlags auf die Moskauer Konzerthalle. - keystone

Weshalb der Islamische Staat die Konzerthalle bei Moskau angegriffen hat, ist bis heute unklar. Experten vermuten, dass es eine späte Rache für russische Aktionen in Syrien, Afghanistan oder Tschetschenien gewesen sein könnte. Oder, dass der Islamische Staat mit dem Angriff in einer der am meisten überwachten Städte Europas ein Zeichen setzen wollte.

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