In der Ukraine sind mindestens 23'000 Menschen vermisst, ihr Schicksal ist ungewiss.
Ukraine Konflikt
Aus der Ukraine geflüchtete Menschen am Grenzübergang Mayaky-Udobne. Wegen des russischen Angriffs auf ihre Heimat sind Hunderttausende auf der Flucht. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

In der Ukraine gelten mindestens 23'000 Menschen als vermisst. Ihr Schicksal ist unklar, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Montag in Genf berichtete. Sie könnten festgenommen oder verschleppt worden oder umgekommen sein; oder Angehörige haben sich während der Flucht aus den Augen verloren, hiess es vom IKRK. Bis Ende Januar habe das IKRK 8000 russischen und ukrainischen Familien helfen können, Informationen über das Schicksal oder den Aufenthaltsort ihrer vermissten Angehörigen zu erhalten, berichtete die Organisation.

Die Qual des Nichtwissens

«Nicht zu wissen, was mit einem geliebten Menschen geschehen ist, ist unerträglich», teilte Dusan Vujasanin, der zuständige Leiter des IKRK-Suchdienstes, mit. Das IKRK zitierte ein Familienmitglied auf Suche nach Angehörigen mit den Worten: «Ich habe keine Tränen mehr, nur noch Schmerz – und mein Herz zerbricht.» Das IKRK hat im März 2022 kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine das Büro für die Suche nach Vermissten eingerichtet. Es hilft Familien auf beiden Seiten des Konflikts.

Nach den weltweit geltenden Genfer Konventionen sind an Konflikten beteiligte Parteien verpflichtet, Informationen über Gefangene zu sammeln und auszutauschen. Das IKRK ist der neutrale Vermittler zwischen beiden. Die Genfer Konventionen sollen Personen schützen, die nicht oder nicht mehr an Kampfhandlungen beteiligt sind. Sie sind das Kernstück des humanitären Völkerrechts.

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