Raketenschutzsystem aus Israel für Deutschland und seine Nachbarn
Ein israelisches Abwehrsystem soll Deutschland und seinen Nachbarn in rund zwei Jahren einen besseren Schutz vor möglichen Raketenangriffen bieten.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein israelisches Abwehrsystem soll Deutschland Schutz vor Raketenangriffen bieten.
- Die USA erteilten ihrem Bündnispartner Israel am Donnerstag die Erlaubnis zum Verkauf.
Ein israelisches Abwehrsystem soll Deutschland und seinen Nachbarn in rund zwei Jahren einen besseren Schutz vor möglichen Raketenangriffen bieten. Die USA erteilten ihrem Bündnispartner Israel am Donnerstag die Erlaubnis zum Verkauf des Abwehrsystems Arrow 3. Das teilte das israelische Verteidigungsministerium mit.
Arrow 3 wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt, weshalb die USA ein Mitspracherecht haben. Die Verhandlungen über den Kauf hatten im Vorjahr begonnen und waren eine Reaktion auf den Beginn des russischen Angriffskriegs.
Mit den Lenkflugkörpern sollen weitreichende feindliche Flugkörper ausserhalb der Erdatmosphäre durch einen direkten Treffer zerstört werden.

«Dies ist ein historischer Tag, der die Zeitenwende in den Beziehungen zwischen Israel und Deutschland markiert.» Das teilte Israels Botschafter Ron Prosor mit. «Zum ersten Mal wird ein israelisches System den Himmel über Deutschland und ganz Europa schützen.»
Vertreter des israelischen und deutschen Verteidigungsministeriums sowie der Israel Aerospace Industries (IAI) sollen in einem nächsten Schritt eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen. Damit werde in den nächsten Tagen oder Wochen gerechnet.
Die Zeremonie sei in Deutschland geplant, sagte Mosche Patel, beim israelischen Verteidigungsministerium für Raketenabwehr zuständig. Nach der Billigung durch die Parlamente beider Länder werde dann im November mit der Unterzeichnung des abschliessenden Vertrags gerechnet.
Raketenabwehrsystem könne ganz Deutschland schützen
Das Raketenabwehrsystem könne «alle deutschen Bürger in ganz Deutschland» schützen. Entscheidend ist dabei, dass Arrow 3 auch mobil eingesetzt werden kann. «Wir geben der deutschen Luftwaffe eine Art Paket», erklärte Patel. «Wir trainieren ihr Personal und sie haben dann die Fähigkeit, in Zukunft ihre eigenen Offiziere auszubilden.»
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), äusserte sich «sehr erleichtert» über die Erlaubnis zum Verkauf von Arrow 3. «Das Besondere daran ist, dass es sich um das erste antiballistische System handelt, welches auch in der Stratosphäre. Also in einer Höhe von 100 Kilometern eingesetzt werden kann», sagte sie.

«Es wird in Zukunft dazu beitragen, Deutschland und unsere Nachbarstaaten vor Luftangriffen zu schützen.» Das System besteht aus Führungsgefechtsstand, Radargeräten, Startgeräten und den Lenkflugkörpern.