Die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine ist nach Angaben von Wladimir Putin von der Erfüllung der Russland gegebenen Versprechen abhängig.
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Getreidesilos im Hafen von Odessa. - Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine läuft bald erneut aus.
  • Ob der Kreml es verlängern wird, werde aktuell noch diskutiert, so Wladimir Putin.
  • Bislang seien die russischen Forderungen beim Abschluss nicht umgesetzt worden.
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«Wir denken darüber nach, wie wir vorgehen, es sind ja noch einige Tage», sagte Putin in einem Interview des Staatsfernsehens. Der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin veröffentlichte dieses am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal.

Er sagte, es gebe die Möglichkeit, die Beteiligung Russlands an dem Abkommen so lange auszusetzen, bis die Versprechungen, die Moskau im Rahmen der Vereinbarung gegeben worden seien, auch tatsächlich erfüllt würden.

Putins Forderungen wurden nicht erfüllt

Russland hatte nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine auch die Seehäfen des Nachbarlands blockiert.

Da die Ukraine ein wichtiger Agrarexporteur ist, wuchs weltweit die Sorge vor steigenden Lebensmittelpreisen und Hungerkrisen in den ärmsten Ländern. Im vergangenen Sommer wurde dann unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei das sogenannte Getreideabkommen ausgehandelt, das Kiew die Kornausfuhr über den Seeweg – wenn auch in beschränktem Umfang – ermöglicht.

Als Gegenleistung forderte Moskau Erleichterungen bei den Sanktionen für seine Dünge- und Lebensmittelexporte, etwa bei Versicherungen, Fracht und auch der Finanzierung. «Nichts, ich möchte das betonen, absolut nichts wurde getan», klagte Putin in dem Interview.

Ohne Verlängerung läuft die Schwarzmeer-Getreide-Initiative am Montag aus. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass UN-Generalsekretär António Guterres einen Brief an Putin zur Rettung des Getreideabkommens geschrieben hatte. Putin erklärte nun, er habe den Brief noch nicht gesehen.

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