Putin ordnet Zahlungen an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete an
Wladimir Putin hat Geldzahlungen für Ukrainer angeordnet. Eltern von Kindern zwischen 6 und 18 Jahren sollen einmalig eine Zahlung erhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Der russische Präsident Wladimir Putin hat Geldzahlungen für Ukrainer angeordnet.
- Eltern von Kindern zwischen 6 und 18 Jahren sollen einmalig 10'000 Rubel erhalten.
- Die Zahlungen sind nicht das einzige Mittel, mit welchem Moskau Ukrainer binden will.
Sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Geldzahlungen für Menschen in besetzten Gebieten angeordnet.
Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren sollen einmalig 10'000 Rubel (knapp 162 Franken) erhalten. Die Geldzahlungen erhalten Personen in den besetzten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw sowie in Saporischschja und Cherson. Dies geht aus einer Mitteilung des Kremls hervor.
Nicht der erste «Bestechungsversuch»
Immer wieder steht Moskau in der Kritik, Ukrainer durch Geld an sich binden zu wollen. Ähnliche Dekrete wurden überdies auch schon bezüglich der Vergabe von russischen Pässen beschlossen. Putins Entscheid fällt zeitlich zusammen mit dem Unabhängigkeitstag, den die Ukraine heute feiert.
Russlands Truppen waren am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Offizielles Kriegsziel Moskaus ist die angebliche «Befreiung» von Donezk und Luhansk von ukrainischen Nationalisten. Internationale Beobachter sehen das als reinen Vorwand - erst recht, seit Russland auch weite Teile anderer ukrainischer Gebiete besetzt hat.
In den besetzten Teilen der Gebiete Cherson und Saporischschja wurden bereits russische Pässe verteilt. Überdies wurde der russische Rubel als Währung eingeführt. Laut eigener Darstellung hat Russland diese Gebiete nur als eine Pufferzone zum Schutz von Donezk und Luhansk erobert. Darüber hinaus hat Moskau dort kremltreue Militärverwaltungen installiert.