Die rechtsradikale Organisation «Weisse Wölfe Terrorcrew» aus Bamberg (D) plante einen Anschlag auf Asylbewerber. Heute Mittwoche beginnt der Prozess.
Einer der vier Angeklagten sitzt mit Fussfesseln im Gerichtssaal.
Einer der vier Angeklagten sitzt mit Fussfesseln im Gerichtssaal. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Mittwoch beginnt der Prozess gegen Rechtsradikale aus Bamberg (D).
  • Vier Mitglieder der «Weissen Wölfe Terrorcrew» sind wegen mehrere Gewaltdelikte angeklagt.

Vor dem Landgericht Bamberg hat heute Mittwoch der Prozess gegen vier führende Köpfe der fränkischen Sektion der mittlerweile verbotenen rechtsradikalen Organisation Weisse Wölfe Terrorcrew begonnen. Die drei Männer und eine Frau sind unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Straftaten wie Körperverletzung, Vergehen nach dem Sprengstoffgesetz oder Störung des öffentlichen Friedens angeklagt. Unter anderem sollen sie mit einem Anschlag auf eine Asylbewerberunterkunft gedroht haben.

Der Anklage zufolge bildeten die Beschuldigten ab dem Frühjahr 2014 im Raum Bamberg eine Sektion der verbotenen Vereinigung, ab Ende des Jahres 2014 radikalisierten sich die vier dann zunehmend. Sie verfolgten der Staatsanwaltschaft zufolge ab dann das Ziel, insbesondere durch Rohheitsdelikte den «linken politischen Gegner», aber auch Ausländer und hier insbesondere Flüchtlinge militant zu bekämpfen.

Angriffe mit Feuerwerk geplant

Konkret planten sie demnach neben dem Einsatz von körperlicher Gewalt auch mit Hilfe von Pyrotechnik Attacken. So konnten bei einem der Beschuldigten fast 80 Kilogramm Feuerwerkskörper gefunden werden, eine weitere Lieferung mit 16 Kilogramm Umfang konnte die Polizei abfangen. Ausserdem sollen zwei der Beschuldigten gegenüber einem Wachmann der Bamberger Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber mit einem Brandanschlag gedroht haben.

Darüber hinaus sollen die Beschuldigten Banner aus der linken Szene angezündet, einen Gullideckel in die Fensterscheibe eines von Linken besuchten Cafés geworfen und bei einer von ihnen provozierten Attacke mehrere Menschen verletzt haben.

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