In Neapel haben in der Nacht zum Samstag Hunderte Menschen gegen eine Ausgangssperre und einen geplanten Lockdown für die Region Kampanien protestiert.
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Demonstranten treffen während eines Protests auf Polizeikräfte. In der süditalienischen Metropole Neapel haben in der Nacht zum Samstag Hunderte Menschen gegen eine Ausgangssperre und einen geplanten Lockdown für die Region Kampanien in der Corona-Pandemie protestiert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Neapel wurde in der Nacht auf Samstag gegen geplante Corona-Massnahmen demonstriert.
  • Die Polizei setzte demnach unter anderem Tränengas gegen die Protestierenden ein.

In der süditalienischen Metropole Neapel haben in der Nacht zum Samstag Hunderte Menschen gegen eine Ausgangssperre und einen geplanten Lockdown für die Region Kampanien in der Corona-Pandemie protestiert.

Die Demonstranten skandierten Slogans und zogen unter anderem vor den Sitz der Regionalregierung. Sie warfen Feuerwerkskörper und zündeten Rauchbomben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Polizei setzte demnach unter anderem Tränengas gegen die Protestierenden ein.

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Demonstranten treffen während eines Protests auf Polizeikräfte. In der süditalienischen Metropole Neapel haben in der Nacht zum Samstag Hunderte Menschen gegen eine Ausgangssperre und einen geplanten Lockdown für die Region Kampanien in der Corona-Pandemie protestiert. - dpa

Zuvor hatte Regionalpräsident Vincenzo De Luca als Reaktion auf schnell steigende Corona-Infektionszahlen Pläne für einen Lockdown angekündigt.

Shutdown für mehr als einen Monat

In Kampanien waren am Freitag 2280 Neuansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden, wie De Luca live bei Facebook mitteilte. Am Donnerstag waren es noch 1541 gewesen. Bereits seit Freitag gilt eine Ausgangssperre von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr.

Proteste
Mülltonnen brennen auf der Strasse. In der süditalienischen Metropole Neapel haben in der Nacht zum Samstag Hunderte Menschen gegen eine Ausgangssperre und einen geplanten Lockdown für die Region Kampanien in der Corona-Pandemie protestiert. - dpa

«Wir werden nun alles schliessen», sagte De Luca. Der Shutdown könne einen Monat oder 40 Tage dauern. Die Situation sei schwierig, aber keine Tragödie, sagte er weiter. «Aber die Tragödie ist nur einen Schritt entfernt.» Das regionale Dekret zur Umsetzung der Massnahme soll entweder am Samstag oder am Sonntag angenommen werden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Kreise der Regionalregierung. Luca rief auch Rom dazu auf, einen landesweiten Lockdown zu verhängen.

Italien mit Rekordwert an Neuinfektionen

Die offizielle Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in ganz Italien lag am Freitag bei dem Rekordwert von 19'143. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 484'869. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stieg demnach um 91 auf 37'059. Mehr als 1000 Menschen werden derzeit intensivmedizinisch behandelt.

Die Hauptstadtverwaltung in Rom kündigte unterdessen die Schliessung beliebter Treffpunkte an Wochenenden abends an, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Freitags und Samstag von 21.00 Uhr bis Mitternacht sollen Plätze wie der Campo de' Fiori, Piazza Trilussa, Piazza Madonna de' Monti und die Via del Pigneto geschlossen bleiben. Ähnliche Massnahmen gibt es bereits in Turin, Genua und Palermo.

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