Der prorussische Separatistenführer des besetzten Gebietes Cherson liegt auf der Intensivstation in Moskau. Er wurde womöglich vergiftet.
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Ein russischer Soldat nahe der Stadt Cherson im Ukraine-Krieg. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wolodymyr Saldo liegt mit Vergiftungssymptomen im Koma in Moskau.
  • Saldo ist der Separatistenführer im von Russland besetzten ukrainischen Cherson.
  • Er gilt als eines der Hauptziele ukrainischer Partisanenaktivitäten.

Der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung im besetzten südukrainischen Gebiet Cherson ist womöglich vergiftet worden. Wolodymyr Saldo liegt derzeit im künstlichen Koma auf einer Intensivstation in Moskau.

«Heute wurde er im künstlichen Koma mit einem Spezialflugzeug von der Krim nach Moskau geflogen.» Das berichtete der russische Telegram-Kanal Baza am Samstag. Sein Zustand gilt als kritisch, eine Vergiftung wird als mögliche Ursache genannt. Der 66-jährige Saldo ist gebürtiger Ukrainer und war bereits vor der russischen Invasion politisch aktiv.

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Wolodymyr Saldo liegt mit Vergiftungserscheinungen im künstlichen Koma. - Twitter/@ZeXeLife

Von 2002 bis 2012 war er Bürgermeister von Cherson. Anschliessend sass er bis 2014 für die Partei von Ex-Präsident Viktor Janukowitsch im Parlament. 2015 verlor er die Wahl zum Bürgermeister von Cherson. Kurz nach der Besetzung grosser Teile der Südukraine wurde Saldo dann von den Russen als Chef der Militärverwaltung Cherson etabliert.

Saldo ist ein Hauptziel ukrainischer Partisanenaktivitäten

Saldo liegt im Moskauer Sklifosowski-Institut für Notfallmedizin – eine Spezialklinik, die sich auch auf Vergiftungen spezialisiert hat. Er wurde zunächst mit dem Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall in ein Krankenhaus eingeliefert, der Verdacht bestätigte sich aber nicht. Stattdessen äusserten die Ärzte den Verdacht, dass er vergiftet worden sei. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich mit der Zeit rapide, sodass er ins Koma versetzt wurde.

Saldo gilt als eins der Hauptziele ukrainischer Partisanenaktivitäten, die sich in den vergangenen Wochen im Süden der Ukraine verstärkt haben. Am Samstag wurde ein Anschlag auf einen lokalen Beamten der Besatzungsbehörden bekannt.

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