Polens Regierungschef Tusk hat angekündigt, Schwangerschaftsabbrüche bis zur 12. Woche zu legalisieren. Seit 2021 sind Abtreibungen in Polen de facto verboten.
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Das aktuell geltende, rigide Abtreibungsrecht sorgt in Polen immer wieder für Proteste. (Archivbild) - keystone

Polens neue Mitte-Links-Regierung will das Abtreibungsrecht lockern. «Wir sind bereit, in den nächsten Stunden einen Entwurf zur legalen und sicheren Abtreibung bis zur 12. Woche ins Parlament einzubringen», sagte Regierungschef Donald Tusk am Mittwoch in Warschau.

Ein weiterer Gesetzentwurf soll den Zugang zur «Pille danach» erleichtern. Frauen und Mädchen ab einem Alter von 15 Jahren sollen sie demnach ohne Rezept erhalten können.

Proteste nach Tod einer Schwangeren

2021 war in Polen nach einem umstrittenen Urteil des Verfassungsgerichts ein verschärftes Abtreibungsrecht in Kraft getreten. Seitdem dürfen Frauen auch dann keine Abtreibung vornehmen, wenn ein ungeborenes Kind schwere Fehlbildungen aufweist.

Im vergangenen Jahr hatte es nach dem Tod einer Schwangeren bei einer Krankenhausbehandlung landesweit Proteste gegeben. Die Frau starb an einer Sepsis, nachdem das Fruchtwasser ausgelaufen war. Frauenrechtlerinnen warfen den Ärzten vor, dass sie sich trotz der Komplikationen nicht für eine Abtreibung entschieden hätten – aus Angst vor juristischen Folgen.

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