Das Heavy-Metal-Festival Wacken konnte nicht so viele Besucher begrüssen wie erhofft. Dadurch fehlt ein Teil der Ticketeinnahmen.
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Zwei Besuchende des Wacken-Festivals 2023 stapfen durch den Schlamm. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei appelliert an die Besucher des Wacken-Festivals.
  • Sie sollen die Rettungswege nicht zuparken.
  • Die Organisatoren beklagen zudem fehlende Einnahmen.

Vor dem Ende des Heavy-Metal-Festivals in Wacken (D) hat die Polizei an Fans appelliert. Sie sollen die Abreiseinfos der Veranstalter im Blick behalten.

«Alle Teilnehmer sollen bis zu ihrer Abreise mit ihren Kraftfahrzeugen auf dem Campinggelände bleiben. Und nicht bereits ihre Fahrzeuge ausserhalb des Geländes parken, um später vermeintlich schneller abreisen zu können.» Das teilte die Polizei am Samstag mit. So solle ein Zuparken der Rettungswege im Dorf und den umliegenden Strassen vermieden werden.

Metalheads sollten zudem sicherstellen, dass sie sich nüchtern ans Steuer setzen und auch nicht unter Einfluss von Betäubungsmitteln stehen. «Im Rahmen des Abreisetages wird die Polizei schwerpunktmässige Verkehrskontrollen durchführen.»

Fahrzeuge von Dreck und Schlamm befreien

Fahrzeuge sollten zuvor vom gröbsten Schlamm und Dreck befreit werden. Dies, um eine Verschmutzung der Fahrbahn und auch Schäden am eigenen Auto zu verhindern. «Die Verkehrsführung der Abreiseroute zur Autobahn wird so eingerichtet, dass die Fahrzeuge einen etwas längeren Weg auf der Landstrasse zurücklegen. Damit sich die Fahrzeuge sauber fahren können.»

Das Festival mit rund 61'000 Besuchern endet in der Nacht zum Sonntag. Wegen des vielen Regens und Schlamms hatten die Veranstalter aus Sicherheitsgründen einen Einlassstopp verhängt. Es waren ursprünglich 85'000 Fans im Norden erwartet worden.

Wacken fehlen Einahmen in Millionenhöhe

Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Veranstaltern des Heavy-Metal-Festivals in Wacken nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. «Es ist ein Drittel unserer Einnahmen», sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Samstag. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen, sagte Jensen auf Nachfrage.

«23 500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran.» Die Tickets haben 299 Euro gekostet. Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.

«Der Ticketpreis ist das geringste Übel», sagte Jensen. Die Metalfans seien nach der Pandemie immer noch ausgehungert. Ähnlich äusserte sich Mitbegründer Holger Hübner. Über die wirtschaftlichen Fragen werde nach Festival-Ende ab Montag gesprochen. «Um Kohle gehts hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.»

Good News zum Thema Sicherheit

Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. «Das war mit Abstand – auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl – das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweisst», sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert.

«Hier ist nichts Schweres passiert», sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien grösstenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.

Island-Präsident am Wacken-Festival

Prominenter Gast in Wacken: Islands Präsident Gudni Jóhannesson hat am Wochenende das Heavy-Metal-Festival in Schleswig-Holstein besucht.

Er habe das Konzert von Iron Maiden am Freitagabend sehr genossen, sagte Jóhannesson am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. «Und natürlich die vier isländischen Metal-Bands, die hier sind. Sie machen mich als Isländer stolz.»

Bei besserem Wetter haben Zehntausende Metalfans am letzten Tag des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken gefeiert. Nach Regen zu Beginn schien am Samstagnachmittag die Sonne. Vor den Hauptbühnen gab es aber weiter viel Matsch. Erst am Vormittag hatte es abermals einen kräftigen Schauer gegeben.

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