In Paris bleiben ab Dienstag Bars und Cafés wieder geschlossen. Die französische Hauptstadt reagiert damit auf die sehr stark angestiegenen Corona-Fallzahlen.
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Blick auf den Eiffelturm. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bars und Cafés in Paris müssen ab Dienstag schliessen.
  • Frankreich registrierte am Wochenende den Höchstwert an Neuinfektionen innert 24 Stunden.
  • Die Unis dürfen geöffnet bleiben, die Säle können aber nur noch zur Hälfte gefüllt werden.

Corona-Alarm in Paris: Wegen der massiv gestiegenen Infektionszahlen haben die Behörden in der französischen Hauptstadt die höchste Warnstufe ausgerufen.

Damit treten ab Dienstag deutlich verschärfte Massnahmen in Kraft, wie die Präfektur am Montag mitteilte. Bars und Cafés müssen schliessen, Hörsäle in Unis dürfen nur noch zur Hälfte gefüllt sein.

Restaurants ebenso wie Kinos, Theater und Museen können dagegen in Paris und Umland vorerst offen bleiben. Sofern sie sich einem strikten Hygieneprotokoll unterwerfen. Allerdings sollen Unternehmen ihre Mitarbeiter möglichst ins Home Office schicken.

Intensivstation zu 35 Prozent mit Covid-Patienten belegt

Nach Angaben der Präfektur werden auch Messen abgesagt, Besuche in Altenheimen deutlich eingeschränkt und Studentenfeiern verboten. Einkaufszentren müssen die Zahl ihrer Kunden beschränken. Sportstätten und Fitnessstudios bleiben geschlossen. Auch Versammlungen von mehr als zehn Personen im öffentlichen Raum bleiben untersagt, ebenso wie Grossveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern.

«Wir müssen die Entwicklung jetzt bremsen, bevor unser Gesundheitssystem überlastet ist», sagte der Pariser Polizeipräfekt Didier Lallement. In Paris wurden nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde zuletzt alle Warnwerte überschritten: Die Zahl der Neuansteckungen liegt bei 270 pro 100'000 Einwohnern, die Intensivstationen sind zu 35 Prozent mit Corona-Patienten belegt.

Die neuen Massnahmen gelten in Paris und den umliegenden Vororten vorerst für zwei Wochen und sollen dann neu bewertet werden. Mit allen Einschränkungen zum Schutz der Bürger müsse «das Leben weitergehen», sagte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Sie hatte vorher von einer «sehr ernsten» Lage gesprochen.

Bewohner befürworten Schliessungen

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin räumte ein, dass gerade die Schliessung von Cafés und Bars viele Menschen «hart» treffen werde. «Wir sind Franzosen - wir lieben es zu trinken, essen, leben, lachen und einander zu küssen», sagte er.

Laut einer Umfrage befürworten 61 Prozent der Bewohner des Pariser Grossraums die Schliessung der Bars. Bisher durften sie bis 22.00 Uhr offen bleiben. Ab dieser Uhrzeit ist auch der Alkoholverkauf in Geschäften verboten.

Am Wochenende neuen Höchststand erreicht

Die höchste Corona-Warnstufe galt bisher nur im Ballungsraum von Marseille und Aix-en-Provence. Mit fast 17'000 neu registrierten Corona-Neuinfektionen innert 24 Stunden hatte Frankreich am Wochenende einen neuen Höchststand erreicht. Zuvor hatte der Höchstwert bei mehr als 16'000 Fällen am 24. September gelegen.

Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie stieg auf gut 32'200. Damit gehört Frankreich in absoluten Zahlen zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas.

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