Österreichs Kanzler Karl Nehammer plant, den Familiennachzug von Flüchtlingen mittels DNA-Tests zu beschränken.
Desoxyribonukleinsäure
Österreich plant, den Familiennachzug durch DNA-Tests zu begrenzen. (Symbolbild) - dpa

Österreichs Kanzler Karl Nehammer will den Zuzug von Angehörigen von Flüchtlingen mit DNA-Tests und anderen Kontrollen eindämmen. Der konservative Regierungschef kündigte am Sonntag den verstärkten Einsatz von Gentests zum Nachweis von Verwandtschaftsverhältnissen an. Im Rahmen von Familienzusammenführungen sollen auch Überprüfungen mithilfe von Dokumenten-Experten und Sicherheitsbeamten verschärft werden, wie Nehammer der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte.

«Wir werden den Familiennachzug durch strikte Überprüfungen beschränken», sagte der Kanzler. Wie häufig unrichtige Angaben in solchen Verfahren bislang entdeckt wurden, sagte er nicht. Der Nachzug von engen Verwandten von bereits anerkannten Flüchtlingen war durch die Coronapandemie behindert worden. Nun ist vor allem die Hauptstadt Wien mit einem Anstieg konfrontiert.

Anstieg des Familiennachzugs in Wien

Laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr müssen monatlich Ausbildungsplätze für etwa 350 neue Kinder gefunden werden. An Schulen werden deshalb Baucontainer als neue Klassenräume eingerichtet.

Das Innenministerium registrierte im ersten Quartal rund 6900 Asylanträge. Davon wurden 45 Prozent von Menschen gestellt, die eine Einreiseerlaubnis im Rahmen einer Familienzusammenführung erhalten hatten. Im gesamten Vorjahr lag der Anteil bei 16 Prozent.

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