Ein seltenes Original-Manuskript von «Der kleine Prinz» wird zum Verkauf angeboten.
Der kleine Prinz
Eine Illustration von Antoine de Saint-Exupéry für seinen Charakter «Der kleine Prinz». - KEYSTONE/AP Photo/The Pierpont Morgan Library/David A. Loggie

Ein Londoner Buchhändler hat den Verkauf eines Original-Manuskripts des Buchklassikers «Der kleine Prinz» von Antoine de Saint-Exupéry samt handschriftlicher Korrekturen und Überarbeitungen des Autors angekündigt. Das starke Gebrauchsspuren aufweisende Buch sowie ein vom französischen Kultusministerium ausgestellter Reisepass Saint-Exupérys sollen während der Kunstmesse Abu Dhabi Art Ende November unter den Hammer kommen.

Und zwar für den Preis von mindestens 1,25 Millionen Dollar. Das auf Raritäten spezialisierte Buchhandels-Unternehmen Peter Harrington Rare Books hatte das Manuskript in diesem Jahr für eine unbekannte Summe erworben. Das Buch enthält auch zahlreiche Zeichnungen des Autors.

Sowie den berühmten Satz: «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.» Sammy Jay von Peter Harrington Rare Books teilte mit, das Manuskript sei eines von drei bekannten Versionen, von denen eine in der Nationalbibliothek Frankreichs (BNF) aufbewahrt wird.

Seltene Passagen im Angebot

Die nun zum Verkauf stehende Ausgabe enthält auch einige Passagen, die später gestrichen wurden. Es ist sehr selten, dass ein solches Manuskript auf dem Markt für seltene Bücher auftaucht, auf dem sehr hohe Preise eher ungewöhnlich sind. «Der kleine Prinz» ist bis heute eines der am meisten verkauften Bücher der Welt.

Laut Jay wurden von Saint-Exupérys Kinderbuch mehr Exemplare verkauft als von dem ersten «Harry Potter»-Band und J.R.R. Tolkiens «Der Hobbit» zusammen. Das Manuskript werde voraussichtlich von einem Museum oder für eine private Kollektion ersteigert werden, mutmasste Jay – möglicherweise in Asien oder der arabischen Welt. Der französische Schriftsteller und Pilot Saint-Exupéry verfasste das poetisch-philosophische Werk 1942 im Exil in New York, wohin er vor der deutschen Invasion geflohen war.

Saint-Exupérys tragisches Ende

Den immensen Erfolg seines Buches erlebte Saint-Exupéry nicht mehr. 1943 verliess er New York und ging in das von alliierten Truppen kontrollierte Algerien, um wieder Pilot der Luftstreitkräfte zu sein. Ein Jahr später kehrte er von einem Aufklärungsflug zwischen Korsika und Grenoble nicht zurück.

Erst 1998 fand ein Fischer aus Marseille sein Silberarmband. Zwei Jahre später konnte das Wrack seines Flugzeugs aus dem Meer geborgen werden. Saint-Exupérys Geschichte über einen ausserirdischen Prinzen und dessen interstellare Reisen wurde in 270 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft.

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