Dank des florierenden Onlinegeschäfts konnte der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn seine Umsätze im vergangenen Geschäftsjahr trotz Lockdown steigern - und plant weiteres Wachstum.
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Smartphones in einem Elektronikmarkt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dank seines boomenden Onlinegeschäfts kommt der Elektronikhändler Ceconomy mit seinen Ketten Saturn und Media Markt bislang gut durch die Pandemie.

«Das vergangene Geschäftsjahr war ein echter Härtetest für unser Unternehmen. Wir haben diesen Härtetest bestanden», sagte Konzernchef Karsten Wildberger bei der Vorstellung der Bilanz am Dienstag in Köln.

Trotz der monatelangen coronabedingten Schliessung zahlreicher Läden stieg der Umsatz des Elektronikhändlers im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 währungs- und portfoliobereinigt um 3,8 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro. Grösster Wachstumstreiber war das Onlinegeschäft. Mit einem Umsatzplus von 65 Prozent konnte es den pandemiebedingten Rückgang im stationären Geschäft mehr als ausgleichen.

Umsatz verdoppelt

Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Onlineumsatz des Konzerns mehr als verdoppelt. Er liegt inzwischen bei 6,9 Milliarden Euro. Damit entfällt ein Drittel des gesamten Geschäfts auf den E-Commerce. «Heute sind wir in Deutschland der drittgrösste Onlineanbieter», sagte Wildberger.

Weitere Wachstumsimpulse erwartet der Manager durch den eingeleiteten Ausbau des Onlineangebots zum Marktplatz, den auch andere Händler nutzen können, um ihre Ware anzubieten. Derzeit seien mehr als 400 Händler mit rund 300.000 Produkten auf der Plattform präsent.

Im stationären Geschäft mit seinen über 1000 Läden war die Entwicklung durchwachsen. Insbesondere auf dem wichtigen deutschen Heimatmarkt litt der Konzern unter dem monatelangen Lockdown und musste Umsatzeinbussen verkraften. Besser lief es in Ländern wie Italien, Spanien und der Türkei.

Engpässe spürbar

Das bereinigte operative Ergebnis hielt sich im vergangenen Geschäftsjahr mit 237 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Überschuss von 222 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr Abschreibungen auf die französische Beteiligung Fnac Darty für einen Fehlbetrag von 237 Millionen Euro gesorgt hatten.

Im laufenden Weihnachtsgeschäft spürt auch der Elektronikriese trotz seiner Bemühungen, die Warenbestände rechtzeitig aufzustocken, die Engpässe in den Lieferketten. Lücken in der Produktverfügbarkeit hätten in einigen Bereichen wie der Telekommunikation nicht vollständig vermieden werden können, sage Wildberger. Von einigen Produkten hätte man nach seinen Worten viel mehr verkaufen können, wenn sie denn verfügbar gewesen wären. «Letzte Woche haben wir 20.000 Playstations bekommen. Die waren in wenigen Stunden durchverkauft», berichtete der Manager.

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