«Ocean Viking» rettet weitere 130 Menschen im Mittelmeer

Wegen des Ukraine-Krieges spielt die Migration übers Mittelmeer in der Öffentlichkeit aktuell eine untergeordnete Rolle. Dabei geraten weiter jede Woche Hunderte Menschen in Seenot. Die private Hilfsorganisation SOS Mediterranée hat im zentralen Mittelmeer rund 130 Bootsmigranten aus Seenot gerettet.

Am Mittwoch nahm die Crew der «Ocean Viking» vor der libyschen Küste etwas mehr als 70 Menschen an Bord. Dies, bei bis zu drei Meter hohen Wellen von einem Schlauchboot, wie die Organisation auf Twitter schrieb.

Am Mittwochmorgen holten die freiwilligen Helfer bei einer weiteren Rettung dann rund 60 Menschen auf das Schiff. Insgesamt hat die «Ocean Viking» damit zusammen mit den beiden Einsätzen von Sonntag und Montag 295 gerettete Migranten an Bord. Rund 130 davon seien unbegleitete Minderjährige, hiess es.

Italiens Küstenwache teilte mit: Am Dienstag haben sie rund 80 Migranten in italienischen Gewässern nahe der sizilianischen Ostküste aus Seenot gerettet. Die Menschen seien auf einem Fischerboot unterwegs gewesen, erklärte die Behörde am Mittwoch. Eine schwangere Frau wurde demnach aus medizinischen Gründen zusammen mit ihrem Mann per Hubschrauber gerettet. Die übrigen Menschen brachte die Küstenwache in den Hafen der sizilianischen Stadt Augusta.

Die Menschen steigen an den Küsten Nordafrikas in oft überfüllte und für den Weg untaugliche Boote. Sie steuern Richtung Italien oder Malta und wollen von dort aus weiter Richtung Norden. Das italienische Innenministerium zählte 2022 bislang (Stand Dienstag) rund 9600 in Booten angekommene Migranten. Fast 550 Menschen gelten nach UN-Angaben im zentralen Mittelmeer in diesem Jahr bislang als tot oder vermisst.